Donnerstag, 31. März 2016

....besucht die Universität, fährt mit dem Zug nach Bangkok und trinkt in Pattaya ein Bier.

unser letzter Tag in Chiang Mai: Einkaufen, Kochkurs für die Gruppe, ich selbst habe einen Termin in meiner alten Wirkungsstätte in der Universität. Der Dean,  Prof. Theera Visitpanich, hat mich eingeladen zum Mittagessen, Faculty of Agriculture
Ich bringe die Super-8 Filme mit, die ich vor 40 Jahren als Mitarbeiter im Royal Project gedreht, sie werden jetzt Bestandteil der 50-Jahrfeier der Fakultät.

Unser Bus bringt uns gegen halb fünf zum Bahnhof.  Vernünftige Leute fliegen die 800 km nach Bangkok, aber ich habe ja eine urtümliche Reise  versprochen mit Schiff, Fahrrad, Elefant und Eisenbahn, also fahren wir wenigstens diese eine Strecke mit der Bahn. 1974 war das aus finanziellen Gründen  unser bevorzugtes Transportmittel, wir konnten nämlich als Angestellte der Regierung kostenlos fahren, jedenfalls bei dienstlichen Anlässen. Privat sind wir lieber Motorrad gefahren, 1 Tag von Chiang Mai nach Bangkok.

 Schlafwagen nach Bangkok, Abfahrt 17 Uhr, Ankunft  7 Uhr in der Früh. Schlafen konnte man nur mit  Schlafmittel, sprich etwas Hopfen im Blut, vermischt mit Wasser.  Wir haben es tatsächlich damals geschafft mit fünf oder sechs  jungen Männern den Singha Bier Vorrat im Speisewagen niederzumachen.

Schlafwagen 2. Klasse  heißt Klappbetten rechts und links vom Gang, abgetrennt lediglich durch einen Vorhang.  Im Gegensatz zu früher ist jetzt auch die 2. Klasse klimatisiert,  das heißt Socken und Jacke anziehen, es wird kühl in der Nacht. Versorgt werden wir von einer recht aktiven Essenverkäuferin, die uns weismachen will, das es im Speisewagen nichts zu essen gibt. Das ist natürlich Blödsinn, sie verdient nur nichts an den Portionen, die im Speisewagen ausgegeben werden!

Die Probe aufs Exempel gibt uns recht, und wir werden im Speisewagen von einem sehr netten กะเทย Ladyboy bedient.  Der Speisewagens  selbst muß der gleiche sein, den wir 1974 leergetrunken hatten, ich erkenne ihn an dem kaputten Klappsitz, auf dem ich  schon damals gesessen hatte. Das war er!
 

Das Essen wird frisch zubereitet und ist lecker, aber es gibt eine große Enttäuschung: Kein Bier! Alkoholverbot im ganzen Zug. Dr. Samarn Footrakul, Vorstand des sogenannten Alcohol Control Board versucht seit geraumer Zeit, ganz Thailand trocken zu legen. Das klappt natürlich überhaupt nicht, und so werden eben schwerpunktmäßige Verbote erlassen, so zum Beispiel im Umkreis von 300 m um Bildungseinrichtungen. Da Schulen meist mitten in der Stadt sind, müssten also alle Restaurants und Hotels im Umkreis den Verkauf von Alkohol einstellen. Das Gesetz ist noch in Kraft, wird aber nicht angewendet. Warum gerade im Zug nichts ausgeschenkt werden darf, ist unerfindlich. Die Regierung wäre gut beraten, endlich härte Strafen für das Fahren unter Alkoholeinfluß zu verhängen, denn das ist wirklich ein Problem und nicht das Bier zum Essen im Restaurant. Und die thailändischen Schüler haben wahrhaftig anderes im Sinn, als nach Schulschluß die nächste Kneipe aufzusuchen, außerdem darf Alkohol sowieso nicht an Personen unter 20 Jahren verkauft werden.
Aberwitzig ist auch das Verkaufsverbot von Alkohol im Supermarkt zwischen 8 und 11 Uhr sowie zwischen 14 und 17 Uhr.  Wer also um halb fünf einkaufen geht, bekommt kein Bier  im Laden. 
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 Nach einer rumpeligen Nach erreichen wir gegen 7 Uhr morgens Bangkok. Von Bangkok nach Pattaya ist es noch eine gute Stunde Fahrzeit mit dem Auto. Wir haben unsere  Minibusse vorab bestellt, für 10 Personen mit Gepäck ist das allemal günstiger als jede andere Transportmöglichkeit und bequemer sowieso.
Unsere Fahrer sind pünktlich zur Stelle ( nochmals eine lobende Erwähnung von SriSiam Holidays, die uns sehr gut betreut haben ) und wir vereinbaren, daß sie als erstes ein Rasthaus anfahren sollen, wo wir in Ruhe frühstücken können.  Das klappt auch, und wir können uns nach der langen Nacht erstmal mit reichlich Kaffee wieder in Schwung bringen.

Gegen 10.00 Uhr sind wir am Ziel, dem Jomtien Pinnacle Resort. So früh sind die Zimmer natürlich noch nicht bezugsfertig, aber man gibt sich sehr große Mühe und gegen 11.00 Uhr können wir tatsächlich einziehen.  Das Pinnacle ist ein recht großes Ferienhotel direkt am Strand. Es gibt einen großen und einen kleinen Pool,  die Anlage ist weitläufig und gut in Schuß.  Es war allerdings auch nicht sehr voll,   Hauptreisezeit ist ja Dezember bis Februar. Das Restaurant bietet eine große Auswahl an Gerichten zu sehr moderaten  Preisen. Das Frühstücksbuffet war auch sehr gut bestückt mit Speisen nach westlichem Geschmack und mit typischen Thai-Frühstücksgerichten. 

Die Zimmer sind wie zu erwarten ebenfalls von hohem Standard. Wir hatten ebenerdige Räume mit Balkon in Strandnähe,  sehr sauber und bestens in Schuß.

Der Strand schließt sich direkt an die Anlage an und ist ebenfalls sehr sauber und gepflegt, Handtücher werden am Pool kostenlos ausgegeben.

Eigentlich spricht nichts dagegen, den ganzen Tag hier zu bleiben, aber wir wollen die Gegend erforschen und laufen ein Stück den Strand entlang, bis wir auf eine Surfschule mit Restaurant treffen. Wenn ein Cocktail schon Kamikaze heißt, kann man nicht widerstehen, also probieren wir ihn,  direkt am Strand mit Ausblick auf die kleine Surfregatta, die gerade stattfindet.















 Wer in Pattaya ist, muß wenigstens einmal das Nachtleben gesehen haben.  Das Pinnacle liegt etwas außerhalb, aber  es wird ein Shuttle-Service angeboten, der uns in knapp 20 Minuten  zur Walking Street bringt.  GoGo Bars,  Musikkneipen, Entertainment, Restaurants. Es ist laut, bunt und schrill.  Als wir dieses Schild sehen,  beschließen wir erstmal zu Abend zu essen. Bier+Essen für 99 Baht ist doch ein Schnäppchen. In Wirklichkeit ist es doch nicht, wir sitzen in einem auf Kühlschranktemperatur gebrachten Restaurant und werden schnell und effizient abgefüttert. Bei den Temperaturen ist an ein gemütliches Essen nicht zu denken.



Wir setztn uns in eine Open-Air Bar mit live Musik und schauen bei einem Bier, wer so alles voerbeiläuft. Am witzigsten sind die chinesischen Reisegruppen, rechts und links knipsend und immer dem Guide mit dem Fähnchen hinterher. Eins fällt uns auf: es  ist alles recht unaufdringlich, wenn man ein "come in, Sir" mit einem freundlichen Lächeln beantwort, wird man nicht weiter angesprochen. Und noch etwas: die Preise für Essen und Trinken sind recht moderat.  Die Damen, die sich rechts und links anbieten, tun das sehr diskret,hier kann man auch mit der  Familie flanieren.




Ein Sammeltaxi bringt uns  für unverschämte  500 Baht zurück ins Hotel. Das ist zwar viel zu teuer, aber ich habe keine Lust, groß zu handeln, für uns zusammen sind das etwas über 10 Euro.