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Mittwoch, 13. Juni 2018

Wie kamen die Erdbeeren nach Thailand?

  Das ist eine lange Geschichte, sie beginnt um 1970, also noch während des Vietnamkrieges. Das „Goldene Dreieck“, die Grenzgebiete von Burma, Thailand und Laos, produzierte zwei Drittel des Weltbedarfs an Rohopium. Größter Produzent war Burma mit 1.000 Tonnen, gefolgt von Thailand mit 185 Tonnen und Laos mit 100 Tonnen. Die Zahlen beruhen auf Schätzungen, denn Opiumhandel war und ist illegal und wird weder von Zoll noch von Finanzämtern erfasst, die Gewinne sind allerdings riesig.

Alle verdienten dran, die Aufkäufer, die Schmuggler, korrupte Militärs,  sogar die amerikanische CIA hatte die Finger im Geschäft. Letztere schickte Green Berets zu den Bauern, um Opium zu überhöhten Preisen aufzukaufen, alles in der Absicht, Alliierte zu gewinnen im Kampf gegen die Kommunisten.

Hmong Opiumraucher
 Am wenigsten hatten die Bauern davon, die den Schlafmohn anbauten. Es sind die verschiedenen Bergvölker, die, wie der Name vermuten läßt, in den Bergen Nordthailands leben, damals wird ihre Zahl auf etwa 350.000 geschätzt, von denen mindestens die Hälfte vom Opiumanbau lebt.
Überlebt ist der bessere Ausdruck, denn der typische Dörfler verdiente an einem Kilogramm Rohopium 40 Dollar, was ihm und seiner Familie ein Jahreseinkommen zwischen 100 und 300 Dollar einbrachte. Ein Dollar entsprach etwa 20 Baht, eine Suppe auf dem Markt  war für 5 Baht zu bekommen. (Chiang Mai 1970)
Dreißig Prozent der Einwohner seines Dorfes waren selbst abhängig und konnten ihre Arbeitskraft nicht mehr einbringen. Meist hat es angefangen mit Schmerzen irgendwelcher Art, die, mangels ärztlicher Versorgung, mit Opium bekämpft wurden, und langsam glittt der Mann in die Abhängigkeit, die Frauen ernteten und verkauften das Opium.
Eine mühsame Arbeit: Die noch grünen Samenkapseln des Mohns werden abends mit einem dreischneidigen Messerchen angeritzt und der austretende Saft ganz früh am nächsten Morgen abgekratzt. Unter Sauerstoffeinfluß färbt sich der Milchsaft schwarz, aus diesem wird dann durch Erhitzen, Kneten das Rohopium hergestellt. Zu großen Klumpen geknetet wird es, sofern es nicht selbst als Rauchopium konsumiert wird, an die Aufkäufer abgegeben, die die Dörfer zur Erntezeit besuchen.
Die Bauern hatten nicht die geringste Ahnung, welch aberwitzigen Profite mit ihrem Produkt gemacht wurden, wenn es erst nach Umwandlung in pulverförmiges Heroin zum Konsumenten gelangt.

Die thailändische Regierung stand vor einem Dilemma: Die Bergvölker lebten zwar auf thailändischem Staatsgebiet, waren aber keine Thais. Sie produzierten Opium, was illegal war, hatten aber überhaupt keine Möglichkeit, irgendetwas anderes zu produzieren, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. In den Handel waren, sobald das Opium die Berge verließ, ganz viele Leute verstrickt, und die verbündeten Amerikaner wollten auch gerne mithelfen, damit die Versorgung der „8th Avenue“ in New York unterbunden wird.
Zum Glück erkannten alle Beteiligten sehr schnell, daß es nicht damit getan sein konnte, einfach die Opiumfelder abzubrennen oder umzupflüge.

Seine Majestät König Bhumipol hatte 1961 eine Winterresidenz, den „Bhuping Palast“ auf dem Doi Buak Ha errichten lassen, Besuchern eher bekannt als Doi Suthep, dem Hausberg von Chiang Mai. Der Doi Buak Ha liegt aber genau genommen noch ein Stückchen dahinter.
Nicht weit hinter diesem Palast, wobei Entfernungen relativ sind bei den Strassenverhältnissen in den Bergen, gab es die ersten Mohnfelder, die von dem dort wohnenden Volk der  Hmong bewirtschaftet wurden.
Der König, dem die Entwicklung besonders der ländlichen Bevölkerung sehr am Herzen lag, formulierte 1969 die Richtlinien für diese besonders schwierige Landentwicklung folgendermaßen:
„Es sollen für die Bergvölker vermarktungsfähige Ersatzprodukte ( cash crops) gesucht werden, die ihnen einen angemessenen Lebensunterhalt sichern, gleichzeitig sollen durch den Bau von Schulen die Bildungsverhältnisse verbessert werden.“

Beauftragt mit diesem Projekt wurde unter anderem die Fakultät für Landwirtschaft an Universität von Chiang Mai, Gelder flossen von dem „UN-Thai Crop Replacement and Community Development Project“.

Mit diesen Geldern konnten ausländische Fachkräfte ins Land gehört werden, aber die wesentlichen Aktivitäten kamen von den thailändischen Institutionen. Rückblickend kann man sagen, daß dies auch der Erfolg des Projektes war, ganz im Gegensatz zu vielen ausländischen Entwicklungsprojekten, die mit sehr viel Geld etwas aufgebaut haben, das weder zum Land paßte noch von der Bevölkerung wirklich akzeptiert wurde.
Feldtankstelle in den Bergen

Die Mitarbeiter der landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Chiang Mai gingen sehr methodisch vor: Da die Wege zum Dorf der Hmong und damit auch zu den Feldern in der Regenzeit praktisch nicht mehr zu nutzen waren, mußten zunächst die Strassenverhältnisse verbessert werden. Dann wurden Lehrer und Studenten in den Wald geschickt, um zunächst mögliche Flächen für Rodung zu bestimmen, dort wurden Bodenproben für die Untersuchung im Labor entnommen.

Andere Gruppen kümmerten sich um Wasserleitungen, die, den örtlichen Gegebenheiten angepasst, zum Großteil aus Bambus gebaut wurden, nur mit Verbindern aus Kunststoff.
Für die landwirtschaftlichen Geräte mußten Behelfstankstellen eingerichtet werden, Unterkünfte für die Mitarbeiter wurden gebaut, damit diese dort über längere Zeit wohnen konnten. Für die Studenten war das ganze Projekte ihrer Ausbildung.
König Bhumipol kommt 
Seine Majestät der König ließ es sich nicht nehmen, alle diese Projekte höchstpersönlich zu inspizieren und sich jedes Detail von den Mitarbeitern erklären zu lassen. Sein weißer Range Rover wurde von ihm selbst gesteuert, und für die Besuche in den Bergen trug er einen einfachen Militär-Arbeitsanzug.  Es gab keine Absperrungen, niemand mußte auf dem Boden knien, eine tiefe Verbeugung war natürlich obligatorisch.  

Mitarbeiterin im Labor
Im Labor wurden die Bodenproben analysiert und ersten Pflanzungen konnten beginnen, zunächst mit lokalen Gemüsesorten, Gemüse findet in Thailand immer einen Markt. Allerdings gibt es im „Tiefland“ auch schon genügend Anbieter, also wurde als nächstes ausländische Variäteten probiert und in Thailand gänzlich unbekannte Sorten, mit dem Risiko, daß sie zunächst schwer verkäuflich sein könnten. Aber der Tourismus boomte, und die Hotels waren dankbare Abnehmer.

Unter anderem waren dann auch Erdbeeren auf dem Plan. Erdbeeren waren 1970 praktisch unbekannt in Thailand, hatten nicht einmal einen Namen. Sie heißen heute noch Strawberry, mit einem sehr weichen „r“ gesprochen.
Die ersten Erdbeeren fanden reißenden Absatz in den Touristenhotels. Sie brachten den Bauern schon in kleinen Mengen einen guten Gewinn, ließen sich gut transportieren und standen nicht in Konkurrenz zu lokalen Erzeugnissen.

Waren zuerst tatsächlich nur die Hotels Abnehmer der Erdbeeren, fanden im Laufe der Jahre auch die Thais mehr und mehr Geschmack daran. Es handelt sich allerdings um andere Sorten als bei uns, Thai-Erdbeeren sind etwas größer und dabei säuerlich im Geschmack, sie werden, wie viele Früchte in Thailand, meistens mit Salz genossen.

Hier ist eine Dokumentation des Royal Project  Baan Khun Chang Kien von 1972-1974 auf Super-8 Material.   Zu Anfang ist das Sammeln des Milchsaftes durch die Frauen zu sehen, danach folgt ein Besuch in der Hüttte eines Opiumrauchers. https://youtu.be/lw_WHLVcZvk

Viele Produkte aus dem Crop Replacement Programm waren erfolgreich, aber Erdbeeren gehören heute zum Strassenbild auf den Märkten im Norden!



Sonntag, 3. April 2016

.....verbringt einen Abend ganz oben über Pattaya

Nach einem sehr faulen Tag im Chan Resort ist es Zeit für etwas Aufregenderes:  die Rooftop Bar des Hilton Pattaya. Bei Sammeltaxis gibt man kein Fahrtziel an, sondern steigt einfach ein und klingelt, wenn man aussteigen möchte. Soweit, so gut, aber wenn man nicht genau weiß,  wo man aussteigen muß?
Zum Glück gibt es Google und GPS.  Einfach das Ziel eingeben, auf dem Bildschirm verfolgen, wo das Taxi gerade lang fährt und möglichst dicht am Ziel klingeln.  Ein Stück muß ich laufen,  dann stehe ich vor dem Hilton. Gleich nebenan ist ein Shopping Center, auf dem Schild steht Sizzler. Das ist eine bekannte Restaurantkette, die Steaks, Seafood und Salat im Angebot führt, kenne  ich aus Chiang Mai. Der Service ist effizient, fix und höflich, es gibt extra jemanden, der die Bestellung aufnimmt, jemand anderes, der serviert und zum Schluß noch jemanden der kassiert. Alle verdienen relativ wenig, aber sie haben eine feste Arbeit.
Das Essen ist irgendwo zwischen Western und Thai food angesiedelt, eigentlich keins von beiden, aber es schmeckt.

Es wird langsam dunkel und  Zeit für den Drink auf der Dachterrasse.  Der Ausblick auf Pattaya ist hübsch, aber kein Vergleich  mit der Vertigo Moon Bar des Banyan Tree Bangkok, die ist aber auch 20 Stockwerke höher!
Den Ausblick kann man aber nur genießen, wenn man an der Bar sitzt.   der übrige Bereich ist etwas tiefer und mit bequemen Sesseln ausgestattet, allerdings sieht man nichts von dort, außer der großen Leinwand, über die irgendwelche alten Filmchen flimmern. Wozu das gut sein soll, ist unklar, irgendwie so wie die dutzend Bildschirme in Sportbars, über die Ereignisse laufen, die auch niemanden interessieren.
Die Preise an der Bar sind hoch, aber der Location angemessen. Nach zwei Drinks reicht es mir, einen zweiten Besuch ist es nicht wert.
Hier sind die Bilder. 


Ich mache noch einen Spaziergang bis zum Halteplatz der Sammeltaxis.



 
 Und noch ein wenig Plantschen im nächtlich illuminierten Pool vom Chan Resort.


Feierabend, morgen besuche ich das Tamar Center

Link zur Planungsseite

Samstag, 2. April 2016

.....wechselt das Hotel in Pattaya, um es gleich wieder zu wechseln und in ein ruhiges Resort zu ziehen

Meine Gruppe ist unterwegs nach Bankok zum Flughafen und ich habe eine Woche Zeit zum Ausruhen. Das Pinnacle Jomtien ist zwar sehr schön, aber zu weit draußen, ohne Taxi kommt man nicht weg. Ich buche daher online das Garden Sea View im Stadtteil Pattaya NaKlua, Bungalow für 1.600 Baht., also ca. 40 Euro. Na Klua นานาเกลือ bedeutet Salzfelder, also der Platz, wo man vor der Erfindung des Tourismus Salz aus dem Meer gewonnen hat.
Etwas irritiert nehme ich auf der Anfahrt all die russischen Schilder zur Kenntnis.Hat sich das Taxi verfahren? Vage erinnere ich mich, daß es eine Zeit gegeben haben soll, da war der Rubel stark und Thailand ein sehr beliebtes Reiseziel, aber das ist doch länger her, oder?
In der Tat, es ist länger her, denn die Läden mit den russischen Schildern sind leer, dafür sehe ich abends einem Menge Leute  mit Plastikbeuteln voller Essen zu den Hotel-Bungalows streben. Offensichtlich ist ihnen Essen gehen zu teuer, man verpflegt sich günstiger. Ich hab mal ein bißchen russisch in der Schule gehabt, klingt so, wie die Leute reden.

Das  Garden Sea View ist ein ziemlich großer Kasten am Meer mit eigenem Strand und einem schönen Pool.  Weniger schön ist der Empfang. Eine junge Dame scheint mein Thai nicht recht zu verstehe und erklärt mir auf Englisch, daß meine Buchung vom Vortag nicht auffindbar ist, ich solle doch warten.
Also warte ich, um nach einer Viertelstunde doch noch mal zu fragen. Nein, immer noch nicht. Nach einer geschlagenen halben Stunde bedeutet man mir, daß jetzt die Buchung da wäre, verbunden mit einem lakonischen "You pay now!".  Höflich ist ja irgendwie anders, aber ich reiche meine Kreditkarte rüber, bekomme einen Schlüssel. Kein Wort von wegen schöner Aufenthalt oder so.
Ich habe noch nie einen so unhöflichen Hotelservice erlebt.
Für 1.600 Baht gibt es ein Chalet, das auch schon bessere Tage gesehen hat. Gut, Warmwasser läuft und Klimaanlage funktioniert, allerdings läuft am nächsten Tag das Wasser aus der  Decke, vermutlich aus der Klimaanlage.

Ich mache einen Rundgang, bewundere den schönen Pool und die kräftigen Russinnen  in kleinen Bikinies, alles irgendwie im Niveau deutlich tiefer als das Pinnacle Jomtien.  Die Lobby ist auch gleichzeitig Restaurant, es riecht beißend nach Rauch, weil ein Grill mit Holzkohle aufgestellt ist.

Ich beschließe, mein Glück außerhalb zu versuchen zum   Abendessen. Zehn Minuten zu Fuß gibt es ansprechendes Open-Air Restaurant, wo anscheinend nur Thais sitzen. Wenn in Pattaya, dann  Seafood, mit Chang Bier.   Nicht schlecht, wie das Foto zeigt. 

Etwas versöhnt  beschließe ich den Abend. Auf dem Rückweg fallen mir einige kleine Läden auf, die nur auf Thai beschriftet sind, unter anderem auch eine Art Konditorei. Ich beschließe zwei Dinge: da gehe ich morgen frühstücken ( weil nicht im Zimmerpreis enthalten ) und ich suche mir eine andere Unterkunft.

You only live once, lick the bowl!*


*ob die wissen, wie zweideutig das ist? 

Das ist ein Design-Essen nach thailändischer Art.  Bowl of Joy heißt der  Laden, gleich neben dem Family Mart,  381 Na Kluea 12 Alley.  Bevor ich umziehe,  werde ich hier noch zu Mittag essen. Ich bin der einzige Ausländer, die favorisieren anscheinend auch keine fremdländischen Gäste. Aber die Speisekarte ist immerhin auf Thai und auf Englisch. 
Ich bin begeistert. Prima Service, das Bier wird in doppelwandigen Gläsern serviert (!) das Essen ist sehr lecker. Kann ich nur empfehlen.  Die Thais schätzen sowas anscheinend auch, den es ist kaum ein Platz frei. 

Am Nachmittag kommt noch ein alter Kumpel aus früheren Zeiten, ich ziehe also erst morgen um, habe aber schon gebucht. Beim Check-in gibt es wieder ein Problem: Die Room-Rate ist 2.200 Baht  am Counter, online nur 1.600 Baht. Verhandeln ist zwecklos, also buche ich auf meinem Account das Zimmer online, nach einer haben Stunde können die beiden endlich ihr Zimmer beziehen. Die  Wartezeit haben wir uns bei einem Bier verkürzt. 

Heute abend wollen wir ganz echt thailändischen Essen gehen. Die Leckerecke, auf Thai heißt das มุมอร่อย  Mum Aroi, hat nur eine Leuchtreklame in Thai und ist in erster Linie auf einheimische Gäste eingestellt. das heißt: Gutes Essen, laute Musik. Wir beide sind der Sprache mächtig und bekommen einen Tisch ganz am Rande, wo es ruhiger ist, aber die wundern sich sicher: wenn es schon Musik gibt, warum wollen die ganz hinten sitzen?

Egal, wir ordern nach thailändischer Sitte diverse Gerichte zum gemeinsamen Essen, dazu Bier für die  Herren. Damit klappt auch der Service, es wird ein sehr angenehmer Abend.
Auf dem Rückweg zum Hotel halten wir noch bei diesem Restaurant und fragen, ob die auch Thai verstehen.  Es sitzen gerade zwei Leute da und wir machen noch ein wenig Umsatz dazu mit ein oder zwei Absackern. Irgendwann fallen den Mädchen hinter der Theke die Augen zu und wir beschließen zu gehen.

Für den nächsten Tag habe ich ein Zimmer im Chan Resort gebucht.  Das Schild ist schwer zu entdecken in der Thailand-typischen Elektroverkabelung.
Es geht 500 Meter in einen Soi und da ist es auch schon. 

Ein kleines, privat geführtes Haus mit nur 12 Zimmern, die um einen Pool herum gebaut sind. Meine Reservierung ist schon angekommen, Check-In ist Minutensache und ich werde auf mein Zimmer geführt.  Mit knapp 2.000 Baht einschließlich Frühstück ist es nicht gerade ein Schnäppchen, aber Luxus pur. 
Ein sehr schönes Zimmer mit Blick auf den Pool moderner Fernseher der auch deutsche Programme hat, alles macht einen sehr gepflegten Eindruck.  Mit dem Inhaber-Ehepaar ist man gleich per Du, das Resort ist das einzige in Thailand, in welchem man sich am Pool  unbekleidet  aufhalten kann. Die Naturistenbewegung ist für Thailand etwas Neues und wird nur sehr langsam akzeptiert.   Rein in den Pool, in die Sonne legen, wieder rein und alles ohne lästige Badekleidung.
Das Frühstück wird nach Wunsch frisch zubereitet, Mittagessen von einem nahe gelegenen Restaurant geholt.  
Für das Abendessen gehe ich aber raus, ein wenig Pattaya erkunden. Gleich vor der Tür an der Hauptstrasse ist ein Nudelshop. Ich beschließe heute sparsam zu sein und belasse es bei einer Nudelsuppe zu 40 Baht. 
Auf Blechhockern sitzend kann man sehr schön die Touris beobachten, die vorbeigehen und sich nicht trauen, hier zu essen. Ein Taxifahrer fragt mich, ob der Platz gegenüber frei ist und setzt sich zu mir an den  wackeligen Tisch. Ohne zu fragen, holt er für uns beide Wasser zum Essen aus dem Kühlbehälter, ist im Preis  enthalten.  Ich liebe Leute, die mich freundlich wie ihresgleichen behandeln. 

Donnerstag, 31. März 2016

....besucht die Universität, fährt mit dem Zug nach Bangkok und trinkt in Pattaya ein Bier.

unser letzter Tag in Chiang Mai: Einkaufen, Kochkurs für die Gruppe, ich selbst habe einen Termin in meiner alten Wirkungsstätte in der Universität. Der Dean,  Prof. Theera Visitpanich, hat mich eingeladen zum Mittagessen, Faculty of Agriculture
Ich bringe die Super-8 Filme mit, die ich vor 40 Jahren als Mitarbeiter im Royal Project gedreht, sie werden jetzt Bestandteil der 50-Jahrfeier der Fakultät.

Unser Bus bringt uns gegen halb fünf zum Bahnhof.  Vernünftige Leute fliegen die 800 km nach Bangkok, aber ich habe ja eine urtümliche Reise  versprochen mit Schiff, Fahrrad, Elefant und Eisenbahn, also fahren wir wenigstens diese eine Strecke mit der Bahn. 1974 war das aus finanziellen Gründen  unser bevorzugtes Transportmittel, wir konnten nämlich als Angestellte der Regierung kostenlos fahren, jedenfalls bei dienstlichen Anlässen. Privat sind wir lieber Motorrad gefahren, 1 Tag von Chiang Mai nach Bangkok.

 Schlafwagen nach Bangkok, Abfahrt 17 Uhr, Ankunft  7 Uhr in der Früh. Schlafen konnte man nur mit  Schlafmittel, sprich etwas Hopfen im Blut, vermischt mit Wasser.  Wir haben es tatsächlich damals geschafft mit fünf oder sechs  jungen Männern den Singha Bier Vorrat im Speisewagen niederzumachen.

Schlafwagen 2. Klasse  heißt Klappbetten rechts und links vom Gang, abgetrennt lediglich durch einen Vorhang.  Im Gegensatz zu früher ist jetzt auch die 2. Klasse klimatisiert,  das heißt Socken und Jacke anziehen, es wird kühl in der Nacht. Versorgt werden wir von einer recht aktiven Essenverkäuferin, die uns weismachen will, das es im Speisewagen nichts zu essen gibt. Das ist natürlich Blödsinn, sie verdient nur nichts an den Portionen, die im Speisewagen ausgegeben werden!

Die Probe aufs Exempel gibt uns recht, und wir werden im Speisewagen von einem sehr netten กะเทย Ladyboy bedient.  Der Speisewagens  selbst muß der gleiche sein, den wir 1974 leergetrunken hatten, ich erkenne ihn an dem kaputten Klappsitz, auf dem ich  schon damals gesessen hatte. Das war er!
 

Das Essen wird frisch zubereitet und ist lecker, aber es gibt eine große Enttäuschung: Kein Bier! Alkoholverbot im ganzen Zug. Dr. Samarn Footrakul, Vorstand des sogenannten Alcohol Control Board versucht seit geraumer Zeit, ganz Thailand trocken zu legen. Das klappt natürlich überhaupt nicht, und so werden eben schwerpunktmäßige Verbote erlassen, so zum Beispiel im Umkreis von 300 m um Bildungseinrichtungen. Da Schulen meist mitten in der Stadt sind, müssten also alle Restaurants und Hotels im Umkreis den Verkauf von Alkohol einstellen. Das Gesetz ist noch in Kraft, wird aber nicht angewendet. Warum gerade im Zug nichts ausgeschenkt werden darf, ist unerfindlich. Die Regierung wäre gut beraten, endlich härte Strafen für das Fahren unter Alkoholeinfluß zu verhängen, denn das ist wirklich ein Problem und nicht das Bier zum Essen im Restaurant. Und die thailändischen Schüler haben wahrhaftig anderes im Sinn, als nach Schulschluß die nächste Kneipe aufzusuchen, außerdem darf Alkohol sowieso nicht an Personen unter 20 Jahren verkauft werden.
Aberwitzig ist auch das Verkaufsverbot von Alkohol im Supermarkt zwischen 8 und 11 Uhr sowie zwischen 14 und 17 Uhr.  Wer also um halb fünf einkaufen geht, bekommt kein Bier  im Laden. 
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 Nach einer rumpeligen Nach erreichen wir gegen 7 Uhr morgens Bangkok. Von Bangkok nach Pattaya ist es noch eine gute Stunde Fahrzeit mit dem Auto. Wir haben unsere  Minibusse vorab bestellt, für 10 Personen mit Gepäck ist das allemal günstiger als jede andere Transportmöglichkeit und bequemer sowieso.
Unsere Fahrer sind pünktlich zur Stelle ( nochmals eine lobende Erwähnung von SriSiam Holidays, die uns sehr gut betreut haben ) und wir vereinbaren, daß sie als erstes ein Rasthaus anfahren sollen, wo wir in Ruhe frühstücken können.  Das klappt auch, und wir können uns nach der langen Nacht erstmal mit reichlich Kaffee wieder in Schwung bringen.

Gegen 10.00 Uhr sind wir am Ziel, dem Jomtien Pinnacle Resort. So früh sind die Zimmer natürlich noch nicht bezugsfertig, aber man gibt sich sehr große Mühe und gegen 11.00 Uhr können wir tatsächlich einziehen.  Das Pinnacle ist ein recht großes Ferienhotel direkt am Strand. Es gibt einen großen und einen kleinen Pool,  die Anlage ist weitläufig und gut in Schuß.  Es war allerdings auch nicht sehr voll,   Hauptreisezeit ist ja Dezember bis Februar. Das Restaurant bietet eine große Auswahl an Gerichten zu sehr moderaten  Preisen. Das Frühstücksbuffet war auch sehr gut bestückt mit Speisen nach westlichem Geschmack und mit typischen Thai-Frühstücksgerichten. 

Die Zimmer sind wie zu erwarten ebenfalls von hohem Standard. Wir hatten ebenerdige Räume mit Balkon in Strandnähe,  sehr sauber und bestens in Schuß.

Der Strand schließt sich direkt an die Anlage an und ist ebenfalls sehr sauber und gepflegt, Handtücher werden am Pool kostenlos ausgegeben.

Eigentlich spricht nichts dagegen, den ganzen Tag hier zu bleiben, aber wir wollen die Gegend erforschen und laufen ein Stück den Strand entlang, bis wir auf eine Surfschule mit Restaurant treffen. Wenn ein Cocktail schon Kamikaze heißt, kann man nicht widerstehen, also probieren wir ihn,  direkt am Strand mit Ausblick auf die kleine Surfregatta, die gerade stattfindet.















 Wer in Pattaya ist, muß wenigstens einmal das Nachtleben gesehen haben.  Das Pinnacle liegt etwas außerhalb, aber  es wird ein Shuttle-Service angeboten, der uns in knapp 20 Minuten  zur Walking Street bringt.  GoGo Bars,  Musikkneipen, Entertainment, Restaurants. Es ist laut, bunt und schrill.  Als wir dieses Schild sehen,  beschließen wir erstmal zu Abend zu essen. Bier+Essen für 99 Baht ist doch ein Schnäppchen. In Wirklichkeit ist es doch nicht, wir sitzen in einem auf Kühlschranktemperatur gebrachten Restaurant und werden schnell und effizient abgefüttert. Bei den Temperaturen ist an ein gemütliches Essen nicht zu denken.



Wir setztn uns in eine Open-Air Bar mit live Musik und schauen bei einem Bier, wer so alles voerbeiläuft. Am witzigsten sind die chinesischen Reisegruppen, rechts und links knipsend und immer dem Guide mit dem Fähnchen hinterher. Eins fällt uns auf: es  ist alles recht unaufdringlich, wenn man ein "come in, Sir" mit einem freundlichen Lächeln beantwort, wird man nicht weiter angesprochen. Und noch etwas: die Preise für Essen und Trinken sind recht moderat.  Die Damen, die sich rechts und links anbieten, tun das sehr diskret,hier kann man auch mit der  Familie flanieren.




Ein Sammeltaxi bringt uns  für unverschämte  500 Baht zurück ins Hotel. Das ist zwar viel zu teuer, aber ich habe keine Lust, groß zu handeln, für uns zusammen sind das etwas über 10 Euro.