Sie war die Tochter von König Mongkut und dessen Frau Piam, also eine Halbschwester von Chulalongkorn und gleichzeitig dessen erste Hauptfrau.
Im Mai 1880, Sunandha war gerade 19 Jahre alt und erwartetet ihr zweites Kind von König Chulalongkorn, war sie auf der Reise von Bangkok in die Sommerresidenz Bang-Pa-in bei Ayuttaya.
Wie damals üblich reiste sie die 50 km von Bangkok nach Bang Pa In mit dem Boot, es gab ja noch keine richtigen Strassen. Das königliche Boot wurde von der Dampfyacht Pan Marut gezogen und kollidierte kurz vor dem Anlegen mit dem entgegenkommenden Dampfschiff Marawan.
Das königliche Schiff kenterte in der starken Strömungen und beide fielen ins Wasser. Keiner der königlichen Gefolgsleute machte Anstalten, ihnen herauszuhelfen.
Die Wachen und alle anderen vor Ort hielten sich an ein altes und strenges siamesisches Gesetz, das es keinem gewöhnlichen Menschen erlaubte, ein Mitglied der königlichen Familie zu berühren. Ein Verstoß gegen dieses Gesetz wurde mit dem Tod bestraft.
Eigentlich hatte der moderne und weitsichtige König Chulalongkorn dieses Gesetz wie andere überkommene Vorschriften von 1773 abgeschafft, was aber offensichtlich nicht überall bekannt geworden war. Sofern es bekannt war, hielten sich viele Leute trotzdem an das alte Gesetz, denn Chulalongkorn hatte vieles modernisiert, was zum Teil nicht verstanden worden war.
Damals wie heute ist der Glaube an Geister weit verbreitet, damals glaubte man, daß die Rettung einer Person, die im Fluss ertrank, mit Unglück verbunden sei. Wenn jemand der Person Hilfe anbot, bedeutete dies, sich in die Pläne der Geister einzumischen, die im Wasser lebten.
Nach diesem Vorfall, bei dem drei Leben leicht hätten gerettet werden können, ließ König Chulalongkorn den Wachhabenden einsperren, der keinen Befehl zum Rettungsversuch gab. Über sein weiteres Schicksal ist nichts bekannt.
Der König trauerte sehr um den Tod seiner Ehepartnerin, die damals diejenige gewesen sein soll, die er am meisten liebte. Die Trauerprozession, die für die Königin arrangiert wurde, war bis dahin wohl die teuerste Kremation in der Geschichte Siams.
Der König ließ nach der Beisetzung die königliche Sommerresidenz fertigzustellen, die seine verehrte Frau am Tag ihres unglücklichen Todes besuchen wollte. Im Hof des Palastes ließ er ein Denkmal für Sunandha Kumariratana und die Kinder errichten, eine Erinnerung an die außergewöhnlichen Umstände, die ihr Leben allzu früh beendeten.