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Samstag, 2. April 2016

.....wechselt das Hotel in Pattaya, um es gleich wieder zu wechseln und in ein ruhiges Resort zu ziehen

Meine Gruppe ist unterwegs nach Bankok zum Flughafen und ich habe eine Woche Zeit zum Ausruhen. Das Pinnacle Jomtien ist zwar sehr schön, aber zu weit draußen, ohne Taxi kommt man nicht weg. Ich buche daher online das Garden Sea View im Stadtteil Pattaya NaKlua, Bungalow für 1.600 Baht., also ca. 40 Euro. Na Klua นานาเกลือ bedeutet Salzfelder, also der Platz, wo man vor der Erfindung des Tourismus Salz aus dem Meer gewonnen hat.
Etwas irritiert nehme ich auf der Anfahrt all die russischen Schilder zur Kenntnis.Hat sich das Taxi verfahren? Vage erinnere ich mich, daß es eine Zeit gegeben haben soll, da war der Rubel stark und Thailand ein sehr beliebtes Reiseziel, aber das ist doch länger her, oder?
In der Tat, es ist länger her, denn die Läden mit den russischen Schildern sind leer, dafür sehe ich abends einem Menge Leute  mit Plastikbeuteln voller Essen zu den Hotel-Bungalows streben. Offensichtlich ist ihnen Essen gehen zu teuer, man verpflegt sich günstiger. Ich hab mal ein bißchen russisch in der Schule gehabt, klingt so, wie die Leute reden.

Das  Garden Sea View ist ein ziemlich großer Kasten am Meer mit eigenem Strand und einem schönen Pool.  Weniger schön ist der Empfang. Eine junge Dame scheint mein Thai nicht recht zu verstehe und erklärt mir auf Englisch, daß meine Buchung vom Vortag nicht auffindbar ist, ich solle doch warten.
Also warte ich, um nach einer Viertelstunde doch noch mal zu fragen. Nein, immer noch nicht. Nach einer geschlagenen halben Stunde bedeutet man mir, daß jetzt die Buchung da wäre, verbunden mit einem lakonischen "You pay now!".  Höflich ist ja irgendwie anders, aber ich reiche meine Kreditkarte rüber, bekomme einen Schlüssel. Kein Wort von wegen schöner Aufenthalt oder so.
Ich habe noch nie einen so unhöflichen Hotelservice erlebt.
Für 1.600 Baht gibt es ein Chalet, das auch schon bessere Tage gesehen hat. Gut, Warmwasser läuft und Klimaanlage funktioniert, allerdings läuft am nächsten Tag das Wasser aus der  Decke, vermutlich aus der Klimaanlage.

Ich mache einen Rundgang, bewundere den schönen Pool und die kräftigen Russinnen  in kleinen Bikinies, alles irgendwie im Niveau deutlich tiefer als das Pinnacle Jomtien.  Die Lobby ist auch gleichzeitig Restaurant, es riecht beißend nach Rauch, weil ein Grill mit Holzkohle aufgestellt ist.

Ich beschließe, mein Glück außerhalb zu versuchen zum   Abendessen. Zehn Minuten zu Fuß gibt es ansprechendes Open-Air Restaurant, wo anscheinend nur Thais sitzen. Wenn in Pattaya, dann  Seafood, mit Chang Bier.   Nicht schlecht, wie das Foto zeigt. 

Etwas versöhnt  beschließe ich den Abend. Auf dem Rückweg fallen mir einige kleine Läden auf, die nur auf Thai beschriftet sind, unter anderem auch eine Art Konditorei. Ich beschließe zwei Dinge: da gehe ich morgen frühstücken ( weil nicht im Zimmerpreis enthalten ) und ich suche mir eine andere Unterkunft.

You only live once, lick the bowl!*


*ob die wissen, wie zweideutig das ist? 

Das ist ein Design-Essen nach thailändischer Art.  Bowl of Joy heißt der  Laden, gleich neben dem Family Mart,  381 Na Kluea 12 Alley.  Bevor ich umziehe,  werde ich hier noch zu Mittag essen. Ich bin der einzige Ausländer, die favorisieren anscheinend auch keine fremdländischen Gäste. Aber die Speisekarte ist immerhin auf Thai und auf Englisch. 
Ich bin begeistert. Prima Service, das Bier wird in doppelwandigen Gläsern serviert (!) das Essen ist sehr lecker. Kann ich nur empfehlen.  Die Thais schätzen sowas anscheinend auch, den es ist kaum ein Platz frei. 

Am Nachmittag kommt noch ein alter Kumpel aus früheren Zeiten, ich ziehe also erst morgen um, habe aber schon gebucht. Beim Check-in gibt es wieder ein Problem: Die Room-Rate ist 2.200 Baht  am Counter, online nur 1.600 Baht. Verhandeln ist zwecklos, also buche ich auf meinem Account das Zimmer online, nach einer haben Stunde können die beiden endlich ihr Zimmer beziehen. Die  Wartezeit haben wir uns bei einem Bier verkürzt. 

Heute abend wollen wir ganz echt thailändischen Essen gehen. Die Leckerecke, auf Thai heißt das มุมอร่อย  Mum Aroi, hat nur eine Leuchtreklame in Thai und ist in erster Linie auf einheimische Gäste eingestellt. das heißt: Gutes Essen, laute Musik. Wir beide sind der Sprache mächtig und bekommen einen Tisch ganz am Rande, wo es ruhiger ist, aber die wundern sich sicher: wenn es schon Musik gibt, warum wollen die ganz hinten sitzen?

Egal, wir ordern nach thailändischer Sitte diverse Gerichte zum gemeinsamen Essen, dazu Bier für die  Herren. Damit klappt auch der Service, es wird ein sehr angenehmer Abend.
Auf dem Rückweg zum Hotel halten wir noch bei diesem Restaurant und fragen, ob die auch Thai verstehen.  Es sitzen gerade zwei Leute da und wir machen noch ein wenig Umsatz dazu mit ein oder zwei Absackern. Irgendwann fallen den Mädchen hinter der Theke die Augen zu und wir beschließen zu gehen.

Für den nächsten Tag habe ich ein Zimmer im Chan Resort gebucht.  Das Schild ist schwer zu entdecken in der Thailand-typischen Elektroverkabelung.
Es geht 500 Meter in einen Soi und da ist es auch schon. 

Ein kleines, privat geführtes Haus mit nur 12 Zimmern, die um einen Pool herum gebaut sind. Meine Reservierung ist schon angekommen, Check-In ist Minutensache und ich werde auf mein Zimmer geführt.  Mit knapp 2.000 Baht einschließlich Frühstück ist es nicht gerade ein Schnäppchen, aber Luxus pur. 
Ein sehr schönes Zimmer mit Blick auf den Pool moderner Fernseher der auch deutsche Programme hat, alles macht einen sehr gepflegten Eindruck.  Mit dem Inhaber-Ehepaar ist man gleich per Du, das Resort ist das einzige in Thailand, in welchem man sich am Pool  unbekleidet  aufhalten kann. Die Naturistenbewegung ist für Thailand etwas Neues und wird nur sehr langsam akzeptiert.   Rein in den Pool, in die Sonne legen, wieder rein und alles ohne lästige Badekleidung.
Das Frühstück wird nach Wunsch frisch zubereitet, Mittagessen von einem nahe gelegenen Restaurant geholt.  
Für das Abendessen gehe ich aber raus, ein wenig Pattaya erkunden. Gleich vor der Tür an der Hauptstrasse ist ein Nudelshop. Ich beschließe heute sparsam zu sein und belasse es bei einer Nudelsuppe zu 40 Baht. 
Auf Blechhockern sitzend kann man sehr schön die Touris beobachten, die vorbeigehen und sich nicht trauen, hier zu essen. Ein Taxifahrer fragt mich, ob der Platz gegenüber frei ist und setzt sich zu mir an den  wackeligen Tisch. Ohne zu fragen, holt er für uns beide Wasser zum Essen aus dem Kühlbehälter, ist im Preis  enthalten.  Ich liebe Leute, die mich freundlich wie ihresgleichen behandeln. 

Mittwoch, 23. März 2016

.... und steigt ab im Legendha Sukhothai


Nomen est Omen: Sukhothai สุโขทัย, das Wort kommt aus dem
Sanskrit und bedeutet "großes Wohlbehagen".   

Wir haben uns dort in der Tat sehr wohlgefühlt. Doch der Reihe nach:
Die heutige Stadt Sukhothai, früher Hauptstadt des gleichnamigen Königsreichs vom 13. bis zum 15. Jahrhundert,  liegt etwa  auf halber Strecke der Reiseroute Bangkok-Chiang Mai. Die meisten Urlauber fliegen und wissen garnicht, was sie dabei versäumen. Wir sind mit dem Tourbus von Kanchanaburi  gereist und hatten Sukhothai als Stopover zur Erholung gewählt, denn das Fahren auf den zugegebenermaßen sehr gut ausgebauten Straßen vom Süden in den Norden zieht sich.....


Das Hotel Legendha เลเจนด้า Sukhothai,  die Bezeichnung ist ein Kunstwort, das sich nicht wirklich übersetzen läßt,  ist ein Haus der gehobenen Mittelklasse direkt am Historical Park mit den über 200 Ruinen. Es liegt etwas außerhalb der heutigen Stadt Sukhothai, darum aber um so ruhiger. Alle Zimmer  im Bungalow-Stil befinden sich ebenerdig und  sind um den großen Pool herum gruppiert.  Das ganze Haus und die Außenanlagen sind sehr gepflegt und geschmackvoll im Thai-Stil dekoriert, abends wird die Anlage dezent beleuchtet.

Nach mehrstündiger Fahrt von Kanchaburi über Pitsanuloke, das Thermometer zeigte daselbst 42°C im Schatten an, war der Pool die größte Attraktion im Hotel, wenngleich das Wasser gefühlte Badewannentemperatur hatte. Handtücher wurden kostenlos bereitgestellt, so daß wir den Tag auf 
sehr angenehme Weise ausklingen lassen konnten

. 


Ein wenig enttäuschend war das angebotene Dinner mit Tanzvorführung.  Für jemanden, der noch nie thailändisch gegessen hat, war es sicherlich ein Erlebnis, ich fand es eher einem Touristengeschmack ( was immer man darunter versteht ) zu sehr angepaßt. Ich ließ darum das Buffet weitgehend unbeachtet und schwätzte ein wenig mit der  Nudelsuppenfrau, ihre "Khao Soi", eine nördliche Nudelspezialität,  war köstlich und verführte zu mehr als einem Teller, worüber sie sehr erfreut war.    Die beste "Khao Soi" gibt es natürlich nur in Chiang Mai in dem kleinen Laden an der Ecke Huew Kaeo-Super Highway, aber die zweitbeste immerhin hier.

 



Begleitet wurde das Dinner von Tanzvorführungen, die aber leider nur etwa 20 Minuten dauerten, sehr wenig für den reichen Schatz an traditionellen Darbietungen, die die thailändische Kultur bietet.

 Insgesamt kann man sagen, daß  das Hotel selbst  wohl eine volle Punktzahl verdienent,  das angebotene Dinner aber nicht unbedingt das Geld wert ist.  Sicher kann man  á la carte besser essen, wobei das zugegebenermaßen für den Durchschnittstouristen  von der Auswahl her schwierig sein dürfte.  Wir, das heißt unsere Gruppe von 10 Personen, hatten zum Glück auch nur hier in diesem Hotel solch eine Veranstaltung gebucht. Auf unserer Rundreise durch Thailand haben wir  überall  nur die Übernachtung mit Frühstück gewählt und sind zum Abendessen dann auf  einen der lokalen Märkte gefahren. Es ist immer ein Kompromiß in Thailand: wählt man ein Hotel in der City, ist es vermutlich laut und voll, dafür sind gute und preiswerte Restaurants fußläufig zu erreichen.  Wählt man wie wir ein Haus etwas außerhalb, bekommt man meistens ein sehr schönes Ambiente und einen großen Pool, ist dafür aber auf das dort angebotene Essensangebot  beschränkt.  Nicht, das es schlecht wäre, nein, aber doch oft sehr touristisch angepaßt.
Westlich angepaßt sein darf das Frühstück, hier kann ich nur Lobendes erwähnen.  Ausgezeichneter Kaffee  und alles, was der Westler gern zum Frühstück hat, aber auch original thailändisches Frühstück für alle, die sich schon ganz angepaßt haben. 

Morgenstimmung im Park von Sukhothai
 Frühaufsteher  genießen vorher die ersten Sonnenstrahlen gleich hinterm Hotel  in den Ruinen, bevor sie sich auf das Buffet stürzen.

Nach dem üppigen Einstieg in den Tag haben wir dann per Fahrrad den Ruinenpark erkundet, eine geruhsame und angenehme Besichtigung, die etwa zwei Stunden dauert. Man kann zwar Fahrräder im Hotel vorab reservieren, das ist aber überhaupt nicht nötig, denn nur wenige hundert Meter vor dem Hotel bieten unzählige Vermiet-Shops ihre Dienste an.

Was kann ich den Reisenden empfehlen, die auch nach Sukhothai fahren wollen ?  Das Hotel auf jeden Fall,  die Dinners-Show weniger,  aber bleiben Sie zwei Tage statt einem. Lassen Sie es ganz geruhsam angehen, die Ruinen stehen schon über 500 Jahre und  es kommt auf einen Tag mehr wirklich nicht an.  
Unsere Tour geht morgen weiter  nach Tak und wir machen Station im Lampang River Lodge.Die Fahrer und unser Tourguide Allan von Sri Siam Holiday sind schon auf der Heimfahrt,  jetzt übernimmt Siam Sun Tours aus Chiang Mai den weiteren Teil der Reise.