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Sonntag, 3. April 2016

.....verbringt einen Abend ganz oben über Pattaya

Nach einem sehr faulen Tag im Chan Resort ist es Zeit für etwas Aufregenderes:  die Rooftop Bar des Hilton Pattaya. Bei Sammeltaxis gibt man kein Fahrtziel an, sondern steigt einfach ein und klingelt, wenn man aussteigen möchte. Soweit, so gut, aber wenn man nicht genau weiß,  wo man aussteigen muß?
Zum Glück gibt es Google und GPS.  Einfach das Ziel eingeben, auf dem Bildschirm verfolgen, wo das Taxi gerade lang fährt und möglichst dicht am Ziel klingeln.  Ein Stück muß ich laufen,  dann stehe ich vor dem Hilton. Gleich nebenan ist ein Shopping Center, auf dem Schild steht Sizzler. Das ist eine bekannte Restaurantkette, die Steaks, Seafood und Salat im Angebot führt, kenne  ich aus Chiang Mai. Der Service ist effizient, fix und höflich, es gibt extra jemanden, der die Bestellung aufnimmt, jemand anderes, der serviert und zum Schluß noch jemanden der kassiert. Alle verdienen relativ wenig, aber sie haben eine feste Arbeit.
Das Essen ist irgendwo zwischen Western und Thai food angesiedelt, eigentlich keins von beiden, aber es schmeckt.

Es wird langsam dunkel und  Zeit für den Drink auf der Dachterrasse.  Der Ausblick auf Pattaya ist hübsch, aber kein Vergleich  mit der Vertigo Moon Bar des Banyan Tree Bangkok, die ist aber auch 20 Stockwerke höher!
Den Ausblick kann man aber nur genießen, wenn man an der Bar sitzt.   der übrige Bereich ist etwas tiefer und mit bequemen Sesseln ausgestattet, allerdings sieht man nichts von dort, außer der großen Leinwand, über die irgendwelche alten Filmchen flimmern. Wozu das gut sein soll, ist unklar, irgendwie so wie die dutzend Bildschirme in Sportbars, über die Ereignisse laufen, die auch niemanden interessieren.
Die Preise an der Bar sind hoch, aber der Location angemessen. Nach zwei Drinks reicht es mir, einen zweiten Besuch ist es nicht wert.
Hier sind die Bilder. 


Ich mache noch einen Spaziergang bis zum Halteplatz der Sammeltaxis.



 
 Und noch ein wenig Plantschen im nächtlich illuminierten Pool vom Chan Resort.


Feierabend, morgen besuche ich das Tamar Center

Link zur Planungsseite

Samstag, 2. April 2016

.....wechselt das Hotel in Pattaya, um es gleich wieder zu wechseln und in ein ruhiges Resort zu ziehen

Meine Gruppe ist unterwegs nach Bankok zum Flughafen und ich habe eine Woche Zeit zum Ausruhen. Das Pinnacle Jomtien ist zwar sehr schön, aber zu weit draußen, ohne Taxi kommt man nicht weg. Ich buche daher online das Garden Sea View im Stadtteil Pattaya NaKlua, Bungalow für 1.600 Baht., also ca. 40 Euro. Na Klua นานาเกลือ bedeutet Salzfelder, also der Platz, wo man vor der Erfindung des Tourismus Salz aus dem Meer gewonnen hat.
Etwas irritiert nehme ich auf der Anfahrt all die russischen Schilder zur Kenntnis.Hat sich das Taxi verfahren? Vage erinnere ich mich, daß es eine Zeit gegeben haben soll, da war der Rubel stark und Thailand ein sehr beliebtes Reiseziel, aber das ist doch länger her, oder?
In der Tat, es ist länger her, denn die Läden mit den russischen Schildern sind leer, dafür sehe ich abends einem Menge Leute  mit Plastikbeuteln voller Essen zu den Hotel-Bungalows streben. Offensichtlich ist ihnen Essen gehen zu teuer, man verpflegt sich günstiger. Ich hab mal ein bißchen russisch in der Schule gehabt, klingt so, wie die Leute reden.

Das  Garden Sea View ist ein ziemlich großer Kasten am Meer mit eigenem Strand und einem schönen Pool.  Weniger schön ist der Empfang. Eine junge Dame scheint mein Thai nicht recht zu verstehe und erklärt mir auf Englisch, daß meine Buchung vom Vortag nicht auffindbar ist, ich solle doch warten.
Also warte ich, um nach einer Viertelstunde doch noch mal zu fragen. Nein, immer noch nicht. Nach einer geschlagenen halben Stunde bedeutet man mir, daß jetzt die Buchung da wäre, verbunden mit einem lakonischen "You pay now!".  Höflich ist ja irgendwie anders, aber ich reiche meine Kreditkarte rüber, bekomme einen Schlüssel. Kein Wort von wegen schöner Aufenthalt oder so.
Ich habe noch nie einen so unhöflichen Hotelservice erlebt.
Für 1.600 Baht gibt es ein Chalet, das auch schon bessere Tage gesehen hat. Gut, Warmwasser läuft und Klimaanlage funktioniert, allerdings läuft am nächsten Tag das Wasser aus der  Decke, vermutlich aus der Klimaanlage.

Ich mache einen Rundgang, bewundere den schönen Pool und die kräftigen Russinnen  in kleinen Bikinies, alles irgendwie im Niveau deutlich tiefer als das Pinnacle Jomtien.  Die Lobby ist auch gleichzeitig Restaurant, es riecht beißend nach Rauch, weil ein Grill mit Holzkohle aufgestellt ist.

Ich beschließe, mein Glück außerhalb zu versuchen zum   Abendessen. Zehn Minuten zu Fuß gibt es ansprechendes Open-Air Restaurant, wo anscheinend nur Thais sitzen. Wenn in Pattaya, dann  Seafood, mit Chang Bier.   Nicht schlecht, wie das Foto zeigt. 

Etwas versöhnt  beschließe ich den Abend. Auf dem Rückweg fallen mir einige kleine Läden auf, die nur auf Thai beschriftet sind, unter anderem auch eine Art Konditorei. Ich beschließe zwei Dinge: da gehe ich morgen frühstücken ( weil nicht im Zimmerpreis enthalten ) und ich suche mir eine andere Unterkunft.

You only live once, lick the bowl!*


*ob die wissen, wie zweideutig das ist? 

Das ist ein Design-Essen nach thailändischer Art.  Bowl of Joy heißt der  Laden, gleich neben dem Family Mart,  381 Na Kluea 12 Alley.  Bevor ich umziehe,  werde ich hier noch zu Mittag essen. Ich bin der einzige Ausländer, die favorisieren anscheinend auch keine fremdländischen Gäste. Aber die Speisekarte ist immerhin auf Thai und auf Englisch. 
Ich bin begeistert. Prima Service, das Bier wird in doppelwandigen Gläsern serviert (!) das Essen ist sehr lecker. Kann ich nur empfehlen.  Die Thais schätzen sowas anscheinend auch, den es ist kaum ein Platz frei. 

Am Nachmittag kommt noch ein alter Kumpel aus früheren Zeiten, ich ziehe also erst morgen um, habe aber schon gebucht. Beim Check-in gibt es wieder ein Problem: Die Room-Rate ist 2.200 Baht  am Counter, online nur 1.600 Baht. Verhandeln ist zwecklos, also buche ich auf meinem Account das Zimmer online, nach einer haben Stunde können die beiden endlich ihr Zimmer beziehen. Die  Wartezeit haben wir uns bei einem Bier verkürzt. 

Heute abend wollen wir ganz echt thailändischen Essen gehen. Die Leckerecke, auf Thai heißt das มุมอร่อย  Mum Aroi, hat nur eine Leuchtreklame in Thai und ist in erster Linie auf einheimische Gäste eingestellt. das heißt: Gutes Essen, laute Musik. Wir beide sind der Sprache mächtig und bekommen einen Tisch ganz am Rande, wo es ruhiger ist, aber die wundern sich sicher: wenn es schon Musik gibt, warum wollen die ganz hinten sitzen?

Egal, wir ordern nach thailändischer Sitte diverse Gerichte zum gemeinsamen Essen, dazu Bier für die  Herren. Damit klappt auch der Service, es wird ein sehr angenehmer Abend.
Auf dem Rückweg zum Hotel halten wir noch bei diesem Restaurant und fragen, ob die auch Thai verstehen.  Es sitzen gerade zwei Leute da und wir machen noch ein wenig Umsatz dazu mit ein oder zwei Absackern. Irgendwann fallen den Mädchen hinter der Theke die Augen zu und wir beschließen zu gehen.

Für den nächsten Tag habe ich ein Zimmer im Chan Resort gebucht.  Das Schild ist schwer zu entdecken in der Thailand-typischen Elektroverkabelung.
Es geht 500 Meter in einen Soi und da ist es auch schon. 

Ein kleines, privat geführtes Haus mit nur 12 Zimmern, die um einen Pool herum gebaut sind. Meine Reservierung ist schon angekommen, Check-In ist Minutensache und ich werde auf mein Zimmer geführt.  Mit knapp 2.000 Baht einschließlich Frühstück ist es nicht gerade ein Schnäppchen, aber Luxus pur. 
Ein sehr schönes Zimmer mit Blick auf den Pool moderner Fernseher der auch deutsche Programme hat, alles macht einen sehr gepflegten Eindruck.  Mit dem Inhaber-Ehepaar ist man gleich per Du, das Resort ist das einzige in Thailand, in welchem man sich am Pool  unbekleidet  aufhalten kann. Die Naturistenbewegung ist für Thailand etwas Neues und wird nur sehr langsam akzeptiert.   Rein in den Pool, in die Sonne legen, wieder rein und alles ohne lästige Badekleidung.
Das Frühstück wird nach Wunsch frisch zubereitet, Mittagessen von einem nahe gelegenen Restaurant geholt.  
Für das Abendessen gehe ich aber raus, ein wenig Pattaya erkunden. Gleich vor der Tür an der Hauptstrasse ist ein Nudelshop. Ich beschließe heute sparsam zu sein und belasse es bei einer Nudelsuppe zu 40 Baht. 
Auf Blechhockern sitzend kann man sehr schön die Touris beobachten, die vorbeigehen und sich nicht trauen, hier zu essen. Ein Taxifahrer fragt mich, ob der Platz gegenüber frei ist und setzt sich zu mir an den  wackeligen Tisch. Ohne zu fragen, holt er für uns beide Wasser zum Essen aus dem Kühlbehälter, ist im Preis  enthalten.  Ich liebe Leute, die mich freundlich wie ihresgleichen behandeln. 

Donnerstag, 31. März 2016

....besucht die Universität, fährt mit dem Zug nach Bangkok und trinkt in Pattaya ein Bier.

unser letzter Tag in Chiang Mai: Einkaufen, Kochkurs für die Gruppe, ich selbst habe einen Termin in meiner alten Wirkungsstätte in der Universität. Der Dean,  Prof. Theera Visitpanich, hat mich eingeladen zum Mittagessen, Faculty of Agriculture
Ich bringe die Super-8 Filme mit, die ich vor 40 Jahren als Mitarbeiter im Royal Project gedreht, sie werden jetzt Bestandteil der 50-Jahrfeier der Fakultät.

Unser Bus bringt uns gegen halb fünf zum Bahnhof.  Vernünftige Leute fliegen die 800 km nach Bangkok, aber ich habe ja eine urtümliche Reise  versprochen mit Schiff, Fahrrad, Elefant und Eisenbahn, also fahren wir wenigstens diese eine Strecke mit der Bahn. 1974 war das aus finanziellen Gründen  unser bevorzugtes Transportmittel, wir konnten nämlich als Angestellte der Regierung kostenlos fahren, jedenfalls bei dienstlichen Anlässen. Privat sind wir lieber Motorrad gefahren, 1 Tag von Chiang Mai nach Bangkok.

 Schlafwagen nach Bangkok, Abfahrt 17 Uhr, Ankunft  7 Uhr in der Früh. Schlafen konnte man nur mit  Schlafmittel, sprich etwas Hopfen im Blut, vermischt mit Wasser.  Wir haben es tatsächlich damals geschafft mit fünf oder sechs  jungen Männern den Singha Bier Vorrat im Speisewagen niederzumachen.

Schlafwagen 2. Klasse  heißt Klappbetten rechts und links vom Gang, abgetrennt lediglich durch einen Vorhang.  Im Gegensatz zu früher ist jetzt auch die 2. Klasse klimatisiert,  das heißt Socken und Jacke anziehen, es wird kühl in der Nacht. Versorgt werden wir von einer recht aktiven Essenverkäuferin, die uns weismachen will, das es im Speisewagen nichts zu essen gibt. Das ist natürlich Blödsinn, sie verdient nur nichts an den Portionen, die im Speisewagen ausgegeben werden!

Die Probe aufs Exempel gibt uns recht, und wir werden im Speisewagen von einem sehr netten กะเทย Ladyboy bedient.  Der Speisewagens  selbst muß der gleiche sein, den wir 1974 leergetrunken hatten, ich erkenne ihn an dem kaputten Klappsitz, auf dem ich  schon damals gesessen hatte. Das war er!
 

Das Essen wird frisch zubereitet und ist lecker, aber es gibt eine große Enttäuschung: Kein Bier! Alkoholverbot im ganzen Zug. Dr. Samarn Footrakul, Vorstand des sogenannten Alcohol Control Board versucht seit geraumer Zeit, ganz Thailand trocken zu legen. Das klappt natürlich überhaupt nicht, und so werden eben schwerpunktmäßige Verbote erlassen, so zum Beispiel im Umkreis von 300 m um Bildungseinrichtungen. Da Schulen meist mitten in der Stadt sind, müssten also alle Restaurants und Hotels im Umkreis den Verkauf von Alkohol einstellen. Das Gesetz ist noch in Kraft, wird aber nicht angewendet. Warum gerade im Zug nichts ausgeschenkt werden darf, ist unerfindlich. Die Regierung wäre gut beraten, endlich härte Strafen für das Fahren unter Alkoholeinfluß zu verhängen, denn das ist wirklich ein Problem und nicht das Bier zum Essen im Restaurant. Und die thailändischen Schüler haben wahrhaftig anderes im Sinn, als nach Schulschluß die nächste Kneipe aufzusuchen, außerdem darf Alkohol sowieso nicht an Personen unter 20 Jahren verkauft werden.
Aberwitzig ist auch das Verkaufsverbot von Alkohol im Supermarkt zwischen 8 und 11 Uhr sowie zwischen 14 und 17 Uhr.  Wer also um halb fünf einkaufen geht, bekommt kein Bier  im Laden. 
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 Nach einer rumpeligen Nach erreichen wir gegen 7 Uhr morgens Bangkok. Von Bangkok nach Pattaya ist es noch eine gute Stunde Fahrzeit mit dem Auto. Wir haben unsere  Minibusse vorab bestellt, für 10 Personen mit Gepäck ist das allemal günstiger als jede andere Transportmöglichkeit und bequemer sowieso.
Unsere Fahrer sind pünktlich zur Stelle ( nochmals eine lobende Erwähnung von SriSiam Holidays, die uns sehr gut betreut haben ) und wir vereinbaren, daß sie als erstes ein Rasthaus anfahren sollen, wo wir in Ruhe frühstücken können.  Das klappt auch, und wir können uns nach der langen Nacht erstmal mit reichlich Kaffee wieder in Schwung bringen.

Gegen 10.00 Uhr sind wir am Ziel, dem Jomtien Pinnacle Resort. So früh sind die Zimmer natürlich noch nicht bezugsfertig, aber man gibt sich sehr große Mühe und gegen 11.00 Uhr können wir tatsächlich einziehen.  Das Pinnacle ist ein recht großes Ferienhotel direkt am Strand. Es gibt einen großen und einen kleinen Pool,  die Anlage ist weitläufig und gut in Schuß.  Es war allerdings auch nicht sehr voll,   Hauptreisezeit ist ja Dezember bis Februar. Das Restaurant bietet eine große Auswahl an Gerichten zu sehr moderaten  Preisen. Das Frühstücksbuffet war auch sehr gut bestückt mit Speisen nach westlichem Geschmack und mit typischen Thai-Frühstücksgerichten. 

Die Zimmer sind wie zu erwarten ebenfalls von hohem Standard. Wir hatten ebenerdige Räume mit Balkon in Strandnähe,  sehr sauber und bestens in Schuß.

Der Strand schließt sich direkt an die Anlage an und ist ebenfalls sehr sauber und gepflegt, Handtücher werden am Pool kostenlos ausgegeben.

Eigentlich spricht nichts dagegen, den ganzen Tag hier zu bleiben, aber wir wollen die Gegend erforschen und laufen ein Stück den Strand entlang, bis wir auf eine Surfschule mit Restaurant treffen. Wenn ein Cocktail schon Kamikaze heißt, kann man nicht widerstehen, also probieren wir ihn,  direkt am Strand mit Ausblick auf die kleine Surfregatta, die gerade stattfindet.















 Wer in Pattaya ist, muß wenigstens einmal das Nachtleben gesehen haben.  Das Pinnacle liegt etwas außerhalb, aber  es wird ein Shuttle-Service angeboten, der uns in knapp 20 Minuten  zur Walking Street bringt.  GoGo Bars,  Musikkneipen, Entertainment, Restaurants. Es ist laut, bunt und schrill.  Als wir dieses Schild sehen,  beschließen wir erstmal zu Abend zu essen. Bier+Essen für 99 Baht ist doch ein Schnäppchen. In Wirklichkeit ist es doch nicht, wir sitzen in einem auf Kühlschranktemperatur gebrachten Restaurant und werden schnell und effizient abgefüttert. Bei den Temperaturen ist an ein gemütliches Essen nicht zu denken.



Wir setztn uns in eine Open-Air Bar mit live Musik und schauen bei einem Bier, wer so alles voerbeiläuft. Am witzigsten sind die chinesischen Reisegruppen, rechts und links knipsend und immer dem Guide mit dem Fähnchen hinterher. Eins fällt uns auf: es  ist alles recht unaufdringlich, wenn man ein "come in, Sir" mit einem freundlichen Lächeln beantwort, wird man nicht weiter angesprochen. Und noch etwas: die Preise für Essen und Trinken sind recht moderat.  Die Damen, die sich rechts und links anbieten, tun das sehr diskret,hier kann man auch mit der  Familie flanieren.




Ein Sammeltaxi bringt uns  für unverschämte  500 Baht zurück ins Hotel. Das ist zwar viel zu teuer, aber ich habe keine Lust, groß zu handeln, für uns zusammen sind das etwas über 10 Euro.

Mittwoch, 30. März 2016

....und ist endlich zuhause in Chiang Mai

zuhause?  Nun, ich habe von 1972 bis 1974 an der Universität von Chiang Mai gearbeitet-> Filmclip  und deswegen bin ich, auch nach 40 Jahren, immer noch irgendwie dort zuhause. Das sieht dann etwa so aus: nur mit dem landestypischen Pakama bekleidet auf dem Balkon vom Hotel entspannen.

 Rose des Nordens heißt Chiang Mai in den Prospekten.  Rosig sieht es leider nicht aus, die Stadt liegt in einer Ebene  vor dem Hausberg Doi Suthep und bei ungünstiger Wetterlage liegt eine Dunstglocke darüber, unter der sich die Autoabgase sammeln.

Das soll aber nicht heißen, das Chiang Mai keine schöne Stadt ist! Vor allem ist sie überschaubar im Gegensatz zu Bangkok, wo man nicht weiß, wo die Stadt eigentlich aufhört.  Thailändische Städte haben  ein recht eigentümliches Wachstum:  Entlang der Ausfallstrassen  siedeln sich nach und nach immer mehr kleine und große Fabriken an, dann werden kombinierte Wohn-und Geschäftshäuser gebaut und irgendwann  sind dann die Ausläufer der nächsten Stadt erreicht.  So ist es auch Chiang Mai in den letzten 40 Jahren ergangen. Nach Lampang sind es genau 100 km,  eine wunderschöne Motorradstrecke ab Lamphun mit wenig Verkehr.
Easy Rider 1973
 Etwa in der Mitte liegt der Khun Than
Nationalpark, dort konnte man im neu erbauten Roadside Park eine Nudelsuppenpause einlegen.  Heute erstrecken sich die Ausläufer von Chiang Mai und Lamphun  bis zum Nationalpark,  und kurz dahinter kommt einem schon Lampang entgegen.  Motorradfahren macht wegen des dichten Verkehrs überhaupt keinen Spaß mehr auf dieser Strecke.

Aber wir sind ja in Chiang Mai im Jahre 2016. Unser Hotel ist das Baan Thai Village, und der Name hält, was er verspricht: ein hübsches kleines  Haus überwiegend aus Holz mit einem Pool in der Mitte.  Es liegt eigentlich mitten in der Stadt, wenige Minuten von der Tha Pae Road entfernt in einem Soi, sehr schön ruhig.  der Nightbazaar ist fußläufig erreichbar und die Altstadt, also der Teil innerhalb des Umflutgrabens, ebenfalls.  Auf der Tha Pae Road fahren regelmäßig Sammeltaxis  "Songtheo" in alle Richtungen,  und auch der Rückweg abends ist kein  Problem. Nur die letzten 200 Meter in den Soi muß man halt zu Fuß gehen.

Besonders angenehm fanden wir  den Poolbereich, wo man auch das Frühstück einnimmt. Alles offen, keine Airconditioning, herrlich, um den Tag ganz entspannt zu beginnen. Das Frühstücksbuffet ist reichhaltig,  Rührei, oder was auch immer gewünscht,  wird frisch zubereitet.

Die Zimmer sind durchweg groß und alle klimatisiert, von den Zimmern kann man gleich in Badekleidung an den Pool gehen.

Etwa 10 Gehminuten  vom Hotel entfernt ist der Wororot Market, der, sieht man mal von den ATM ab, sich in den letzten 40 Jahren nicht viel geändert hat.  Immer noch die selbe Markthalle, die Strasse ist immer noch verstopft und die Fahrradrikschas gibt es auch noch. Ein bißchen hat man sich auf Touristen eingestellt,  wer die typischen Thaigewürze einkaufen will für zuhause, muß sie nicht mehr einzeln zusammensuchen, sondern bekommt sie fertig als Set verpackt angeboten.

Neu sind die Kaffeestände auf dem Markt
Frischfleischtheke
Die deutsche Gewerbeaufsicht, Abteilung Lebensmittelkontrolle, würde bei den Fleischständen  auf dem Markt wohl eine Krise bekommen. Ungewohnt ist es ja, aber: Alles, was da angeboten wird, ist frisch! Das kann man sehen und riechen. Keine Tricks, keine Spezialbeleuchtung wie im Supermarkt bei uns, um drei Tage altes Fleisch als Frischware vorzutäuschen. Mangels Kühlung muß alles verkauft werden, sonst kommt es in die Wurst.  Und wenn da immer wieder Fliegen drüber krabbeln?  Wenn schon, jedes Stück Fleisch wird  entweder gebraten oder gekocht, da wird nichts  roh verzehrt.  In Thailand gibt es natürlich auch Supermärkte mit Kühltheken, aber frischer ist es auf jeden Fall hier! 

Chiang Mai ist ja das Shoppingparadies schlechthin, und alles zu kleinen Preisen.  Und das Schlemmerparadies, was auf den ersten Blick nicht logisch erscheint. Sind nicht die Seafoodrestaurants in Pattaya, Hua Hin und Phuket das non plus ultra?  nein, denn je nördlicher man fährt, desto besser wird der Service und umso günstiger werden die Preise!  Chiang Mai hat ja auch eine riesige lokale  Community, die jeden Tag essen geht, und die gehen nur dahin, wo man nicht wie ein Tourist abgezockt wird. Beispielhaft möchte ich hier das Sam Saen Villa erwähnen, hinter dem Rim Ping Condominium versteckt. ( Fürs Taxi   ริมปิงคอนโดมิเนียม ถนนเจริญราษฏร์ )

Das Sam Saen Villa ist eigentlich nur bei Einheimischen bekannt  und sehr beliebt. Sehr schön am Ping River gelegen bietet es erstklassige Küche und besten  Service.  Wir haben dort unser Familientreffen abgehalten, sozusagen West meets East, rund 30 Personen. Die Rechnung war  unglaublich niedrig für deutsche Verhältnisse,  in Thailand war es der Monatslohn einer Verkäuferin bei Tesco.  Ohne Tischreservierung  bekommt man da aber abends keinen Platz!  

Soweit der erste Tag in Chiang Mai, morgen geht es auf den Hausberg Doi Suthep.