Rose des Nordens heißt Chiang Mai in den Prospekten. Rosig sieht es leider nicht aus, die Stadt liegt in einer Ebene vor dem Hausberg Doi Suthep und bei ungünstiger Wetterlage liegt eine Dunstglocke darüber, unter der sich die Autoabgase sammeln.
Das soll aber nicht heißen, das Chiang Mai keine schöne Stadt ist! Vor allem ist sie überschaubar im Gegensatz zu Bangkok, wo man nicht weiß, wo die Stadt eigentlich aufhört. Thailändische Städte haben ein recht eigentümliches Wachstum: Entlang der Ausfallstrassen siedeln sich nach und nach immer mehr kleine und große Fabriken an, dann werden kombinierte Wohn-und Geschäftshäuser gebaut und irgendwann sind dann die Ausläufer der nächsten Stadt erreicht. So ist es auch Chiang Mai in den letzten 40 Jahren ergangen. Nach Lampang sind es genau 100 km, eine wunderschöne Motorradstrecke ab Lamphun mit wenig Verkehr.
Easy Rider 1973 |
Nationalpark, dort konnte man im neu erbauten Roadside Park eine Nudelsuppenpause einlegen. Heute erstrecken sich die Ausläufer von Chiang Mai und Lamphun bis zum Nationalpark, und kurz dahinter kommt einem schon Lampang entgegen. Motorradfahren macht wegen des dichten Verkehrs überhaupt keinen Spaß mehr auf dieser Strecke.
Aber wir sind ja in Chiang Mai im Jahre 2016. Unser Hotel ist das Baan Thai Village, und der Name hält, was er verspricht: ein hübsches kleines Haus überwiegend aus Holz mit einem Pool in der Mitte. Es liegt eigentlich mitten in der Stadt, wenige Minuten von der Tha Pae Road entfernt in einem Soi, sehr schön ruhig. der Nightbazaar ist fußläufig erreichbar und die Altstadt, also der Teil innerhalb des Umflutgrabens, ebenfalls. Auf der Tha Pae Road fahren regelmäßig Sammeltaxis "Songtheo" in alle Richtungen, und auch der Rückweg abends ist kein Problem. Nur die letzten 200 Meter in den Soi muß man halt zu Fuß gehen.
Besonders angenehm fanden wir den Poolbereich, wo man auch das Frühstück einnimmt. Alles offen, keine Airconditioning, herrlich, um den Tag ganz entspannt zu beginnen. Das Frühstücksbuffet ist reichhaltig, Rührei, oder was auch immer gewünscht, wird frisch zubereitet.
Die Zimmer sind durchweg groß und alle klimatisiert, von den Zimmern kann man gleich in Badekleidung an den Pool gehen.
Etwa 10 Gehminuten vom Hotel entfernt ist der Wororot Market, der, sieht man mal von den ATM ab, sich in den letzten 40 Jahren nicht viel geändert hat. Immer noch die selbe Markthalle, die Strasse ist immer noch verstopft und die Fahrradrikschas gibt es auch noch. Ein bißchen hat man sich auf Touristen eingestellt, wer die typischen Thaigewürze einkaufen will für zuhause, muß sie nicht mehr einzeln zusammensuchen, sondern bekommt sie fertig als Set verpackt angeboten.
Neu sind die Kaffeestände auf dem Markt |
Frischfleischtheke |
Chiang Mai ist ja das Shoppingparadies schlechthin, und alles zu kleinen Preisen. Und das Schlemmerparadies, was auf den ersten Blick nicht logisch erscheint. Sind nicht die Seafoodrestaurants in Pattaya, Hua Hin und Phuket das non plus ultra? nein, denn je nördlicher man fährt, desto besser wird der Service und umso günstiger werden die Preise! Chiang Mai hat ja auch eine riesige lokale Community, die jeden Tag essen geht, und die gehen nur dahin, wo man nicht wie ein Tourist abgezockt wird. Beispielhaft möchte ich hier das Sam Saen Villa erwähnen, hinter dem Rim Ping Condominium versteckt. ( Fürs Taxi ริมปิงคอนโดมิเนียม ถนนเจริญราษฏร์ )
Das Sam Saen Villa ist eigentlich nur bei Einheimischen bekannt und sehr beliebt. Sehr schön am Ping River gelegen bietet es erstklassige Küche und besten Service. Wir haben dort unser Familientreffen abgehalten, sozusagen West meets East, rund 30 Personen. Die Rechnung war unglaublich niedrig für deutsche Verhältnisse, in Thailand war es der Monatslohn einer Verkäuferin bei Tesco. Ohne Tischreservierung bekommt man da aber abends keinen Platz!
Soweit der erste Tag in Chiang Mai, morgen geht es auf den Hausberg Doi Suthep.