Mittwoch, 30. März 2016

....und ist endlich zuhause in Chiang Mai

zuhause?  Nun, ich habe von 1972 bis 1974 an der Universität von Chiang Mai gearbeitet-> Filmclip  und deswegen bin ich, auch nach 40 Jahren, immer noch irgendwie dort zuhause. Das sieht dann etwa so aus: nur mit dem landestypischen Pakama bekleidet auf dem Balkon vom Hotel entspannen.

 Rose des Nordens heißt Chiang Mai in den Prospekten.  Rosig sieht es leider nicht aus, die Stadt liegt in einer Ebene  vor dem Hausberg Doi Suthep und bei ungünstiger Wetterlage liegt eine Dunstglocke darüber, unter der sich die Autoabgase sammeln.

Das soll aber nicht heißen, das Chiang Mai keine schöne Stadt ist! Vor allem ist sie überschaubar im Gegensatz zu Bangkok, wo man nicht weiß, wo die Stadt eigentlich aufhört.  Thailändische Städte haben  ein recht eigentümliches Wachstum:  Entlang der Ausfallstrassen  siedeln sich nach und nach immer mehr kleine und große Fabriken an, dann werden kombinierte Wohn-und Geschäftshäuser gebaut und irgendwann  sind dann die Ausläufer der nächsten Stadt erreicht.  So ist es auch Chiang Mai in den letzten 40 Jahren ergangen. Nach Lampang sind es genau 100 km,  eine wunderschöne Motorradstrecke ab Lamphun mit wenig Verkehr.
Easy Rider 1973
 Etwa in der Mitte liegt der Khun Than
Nationalpark, dort konnte man im neu erbauten Roadside Park eine Nudelsuppenpause einlegen.  Heute erstrecken sich die Ausläufer von Chiang Mai und Lamphun  bis zum Nationalpark,  und kurz dahinter kommt einem schon Lampang entgegen.  Motorradfahren macht wegen des dichten Verkehrs überhaupt keinen Spaß mehr auf dieser Strecke.

Aber wir sind ja in Chiang Mai im Jahre 2016. Unser Hotel ist das Baan Thai Village, und der Name hält, was er verspricht: ein hübsches kleines  Haus überwiegend aus Holz mit einem Pool in der Mitte.  Es liegt eigentlich mitten in der Stadt, wenige Minuten von der Tha Pae Road entfernt in einem Soi, sehr schön ruhig.  der Nightbazaar ist fußläufig erreichbar und die Altstadt, also der Teil innerhalb des Umflutgrabens, ebenfalls.  Auf der Tha Pae Road fahren regelmäßig Sammeltaxis  "Songtheo" in alle Richtungen,  und auch der Rückweg abends ist kein  Problem. Nur die letzten 200 Meter in den Soi muß man halt zu Fuß gehen.

Besonders angenehm fanden wir  den Poolbereich, wo man auch das Frühstück einnimmt. Alles offen, keine Airconditioning, herrlich, um den Tag ganz entspannt zu beginnen. Das Frühstücksbuffet ist reichhaltig,  Rührei, oder was auch immer gewünscht,  wird frisch zubereitet.

Die Zimmer sind durchweg groß und alle klimatisiert, von den Zimmern kann man gleich in Badekleidung an den Pool gehen.

Etwa 10 Gehminuten  vom Hotel entfernt ist der Wororot Market, der, sieht man mal von den ATM ab, sich in den letzten 40 Jahren nicht viel geändert hat.  Immer noch die selbe Markthalle, die Strasse ist immer noch verstopft und die Fahrradrikschas gibt es auch noch. Ein bißchen hat man sich auf Touristen eingestellt,  wer die typischen Thaigewürze einkaufen will für zuhause, muß sie nicht mehr einzeln zusammensuchen, sondern bekommt sie fertig als Set verpackt angeboten.

Neu sind die Kaffeestände auf dem Markt
Frischfleischtheke
Die deutsche Gewerbeaufsicht, Abteilung Lebensmittelkontrolle, würde bei den Fleischständen  auf dem Markt wohl eine Krise bekommen. Ungewohnt ist es ja, aber: Alles, was da angeboten wird, ist frisch! Das kann man sehen und riechen. Keine Tricks, keine Spezialbeleuchtung wie im Supermarkt bei uns, um drei Tage altes Fleisch als Frischware vorzutäuschen. Mangels Kühlung muß alles verkauft werden, sonst kommt es in die Wurst.  Und wenn da immer wieder Fliegen drüber krabbeln?  Wenn schon, jedes Stück Fleisch wird  entweder gebraten oder gekocht, da wird nichts  roh verzehrt.  In Thailand gibt es natürlich auch Supermärkte mit Kühltheken, aber frischer ist es auf jeden Fall hier! 

Chiang Mai ist ja das Shoppingparadies schlechthin, und alles zu kleinen Preisen.  Und das Schlemmerparadies, was auf den ersten Blick nicht logisch erscheint. Sind nicht die Seafoodrestaurants in Pattaya, Hua Hin und Phuket das non plus ultra?  nein, denn je nördlicher man fährt, desto besser wird der Service und umso günstiger werden die Preise!  Chiang Mai hat ja auch eine riesige lokale  Community, die jeden Tag essen geht, und die gehen nur dahin, wo man nicht wie ein Tourist abgezockt wird. Beispielhaft möchte ich hier das Sam Saen Villa erwähnen, hinter dem Rim Ping Condominium versteckt. ( Fürs Taxi   ริมปิงคอนโดมิเนียม ถนนเจริญราษฏร์ )

Das Sam Saen Villa ist eigentlich nur bei Einheimischen bekannt  und sehr beliebt. Sehr schön am Ping River gelegen bietet es erstklassige Küche und besten  Service.  Wir haben dort unser Familientreffen abgehalten, sozusagen West meets East, rund 30 Personen. Die Rechnung war  unglaublich niedrig für deutsche Verhältnisse,  in Thailand war es der Monatslohn einer Verkäuferin bei Tesco.  Ohne Tischreservierung  bekommt man da aber abends keinen Platz!  

Soweit der erste Tag in Chiang Mai, morgen geht es auf den Hausberg Doi Suthep.