Sonntag, 20. März 2016

... und möchte das Essen am liebsten über Bord werfen

Ja, das passiert auch mir, aber eigentlich bin ich selbst schuld. Ich spreche Thai und weiß, wo man hingehen kann in Thailand und wo besser nicht. Aber die Bilder von der Wan Fah, einer zum Restaurant umgebauten Reisbarke waren  so verlockend, wie sie in der Dämmerung den Chao Phraya hinabgleitet.
Köstliches Essen war angekündigt und eine Vorführung traditioneller Tänze. Also genau das Richtige für eine frisch angelandete Gruppe am ersten Abend.

Nichts dergleichen!   Wir hatten für eine Gruppe von 10 Personen gebucht und ich war davon ausgegangen, daß wir auch einen Tisch zusammen bekommen.  Nein, das sei nicht möglich, wurde mir mitgeteilt. Komisch, die zehn Japaner hatten einen Tisch für sich.
Wir durften also an drei Tischen Platz nehmen und die Bedienung kam, um die Getränkebestellung aufzunehmen.  Die Getränkepreise  waren heftig, und so gern  ich Chang oder Singha Bier trinke beschloß ich, abstinent zu bleiben. Damit zog ich mir allerdings das Mißfallen der Kellner und Kellnerinnen zu,  die wahrscheinlich  am Getränkeumsatz beteiligt sind.  Laut Karte wurde zum vorbestellten Seafood-Dinner Wasser gereicht, da gibt es nichts dran zu verdienen.
Wasser wurde auch tatsächlich kostenlos nachgeschenkt, aber ich war unten durch bei der Bedienung.

Das nächste Problem war das vegetarische Essen, das wir für eine Person vorbestellt hatten.  Nach vielem hin- und her wurde dann irgendwas  serviert,  in größerem zeitlichen Abstand zu den übrigen Essen.  Das war allerdings auch kein Thai-Seafood Essen, sondern eher Reste vom Fischmarkt,  mit Ausnahme des gedämpften Fischpuddings, kalt war es außerdem. Eine dünne Scheibe Lachs für jeden, drei große Crevetten, ein Stück zäher Tintenfisch, dazu Reis. Wenn man noch nie Thai gegessen hat, mags ja angehen, aber normalerweise hätte ich das über Bord geworfen.


Höhepunkt der Fahrt sollte eine Vorführung traditioneller Tänze sein.  Nun ja , die Tänze waren sicher traditionell, die Künstler eher weniger.   Nichts gegen Ladyboys, aber eine  Prinzessin   mit Holzfällerhänden und großen Füßen kann nun mal nicht graziös aussehen. Für den Hanuman ginge das ja durchaus in Ordnung. 

Alles in allem war das nicht der Abend, den ich mir für meine Gruppe vorgestellt hatte. Zugegeben, sie fanden das alles sehr exotisch und mangels Vergleichsmöglichkeit  auch ganz toll, aber das hätte um Klassen besser sein können.

Wir lassen den ersten Tag in Thailand ausklingen....