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Freitag, 8. April 2016

.....und nimmt Quartier im Hotel Ramada Riverside.


Der erste Eindruck von der Strassenseite her ist eher enttäuschend: Noch ein Hotelklotz, architektonisch wenig eindrucksvoll. Die wenigsten Besucher werden  beim ersten Mal von der Flußseite kommen,  später  dazu mehr. Ich komme mit dem Taxi von Pattaya und reise natürlich von der Stadtseite an, geht ja nicht anders.

Blick aus dem Zimmer zur Strassenseite
Der Empfang ist einem Hotel dieser Kategorie angemessen: Pagen in traditionell siamesisch nachempfundener Kleidung kümmern sich bereitwillig um das Gepäck und geleiten den Gast zur Rezeption.
Belagert nicht gerade eine Gruppe chinesischer Reisender  den Counter, wird man sofort freundlich begrüßt und bedient.  Warum sind eigentlich die booking.com Reservierungen  nicht sofort am  Computer verfügbar?  Ich hatte am Vortag von Pattaya aus gebucht, aber meine Reservierung war  nicht  aufzufinden.  Dasselbe war mir vor wenigen Tagen auch in Pattaya passiert, dort mußte ich dann eine geschlagene halbe Stunde in der Lobby warten.
Hier im Ramada hat es 10 Minuten gedauert, aber die Wartezeit wurde mit einem kalten Handtuch und einem Getränk deutlich angenehmer  gestaltet als im Garden Sea View Pattaya. So sollte Service sein!
Der Check-in  war dann nur noch eine Sache von einer halben Minute und ich konnte mein gebuchtes Zimmer beziehen.
Junior Suite ist eine Klasse über "normal", für den Bangkokreisenden aber eigentlich schon zuviel des Guten.  Die Suite hat ein Schlafzimmer mit TV, ein Wohnzimmer mit TV und einen Abstellraum fürs Gepäck,  Badezimmer natürlich nicht zu vergessen.  Das Ganze kostet knapp 100 Euro, und  es sei die Frage gestattet,  wozu man zwei Zimmer in Bangkok braucht,  noch dazu mit Fernseher.  Der typische Gast, ich also auch, verläßt das Hotel nach dem Frühstück und kommt  am späten Abend wieder, müde, satt und  glücklich.  In Bangkok genieße ich jede Minute, die ich nicht im Hotelzimmer bin!

Schlafzimmer mit Blick zum Klo
Noch eine Frage bewegt mich bis heute: Warum gibt es ein Fenster  zum Klo?   Das Badezimmer ist ausreichend groß, sogar mit Badewanne, und zum Schlafzimmer hin gibt es ein riesengroßes Fenster.  Wer hat sich sowas ausgedacht?  Zum Glück gibt es eine Jalousie, die  das Fenster blickdicht verschließt.

Leckerer Kaffee mit Mangokuchen in der Cafeteria
Wenn ich nachmittags in einem Hotel ankomme, brauche ich erstmal Kaffee.  Thailändischer Kaffee ist von exzellenter Qualität, ich erwähne nur die Marke Doi Chaang  als Beispiel.  Er kommt aus den Bergen von Nordthailand, wird traditionell geröstet und ist überhaupt nicht zu vergleichen mit unseren high-speed aerotherm gerösteten Sorten.  Dafür ist Kaffee auch relativ teuer,  für den Gegenwert einer großen Tasse Kaffee bekommt man eine Nudelsuppe an der Strasse.

Egal, was er kostet, ich begebe mich auf die Suche  nach  einer  Cafeteria in der Lobby und bin angenehm überrascht.  In schönem Ambiente mit bequemen Sesseln  kann man dort sogar Kuchen bekommen, serviert von  ausgesprochen höflichen  jungen Damen.   Sind die so höflich, weil ich so alt bin?  In Thailand ist man ja alten Leuten gegenüber immer sehr höflich.  Oder weil ich nach 40 Jahren  immer noch ganz passabel Thai spreche? Der Mangokuchen ist übrigens ausgezeichnet.

Ich beschließe, die Zeit bis zum Abendessen mit einer Bootsfahrt zur BTS Station Taksin-Brücke zu verkürzen. Das Hotel bietet einen kostenlosen Shuttle-Service dorthin im halbstunden Service  mit einer kleinen Barke an.   Der Aufgang zur Station  ist direkt an der Anlegestelle, und mit dem Skytrain erreicht man viele Destinationen in Bangkok  schnell und für wenig Geld.  Leider nicht den Flughafen, denn  statt die Strecke dorthin zu verlängern, hat man eine extra Linie, den Airport Rail Link dorthin gebaut. Man braucht ein anderes Ticket, und das Umsteigen ist äußerst mühsam. Mit großen Reisekoffern macht das gewiß keinen Spaß, mit Rucksack ginge es wohl

Shuttle-boat für Hotelgäste

Deswegen kommt auch niemand vom Flughafen mit dem Boot zum Ramada, obwohl  die Flußseite vom Hotel ein viel schöneres Anreiseerlebnis bieten würde.  Es ist einfach zu mühsam, mit dem Fluggepäck vom Airport-Link auf den Skytrain umzusteigen und dann von dort zum Bootsanleger. zu gelangen.

Aber schön wärs doch. Vom Boot könnte man dann den Koffer bequem durch den Nebeneingang in die Lobby rollen, welches Hotel kann sowas bieten?

Zeit zum Abendessen.  Wir haben um 28°C draußen, es geht ein leichter Wind.  Auf der Terrasse direkt am Wasser  gibt es Tische mit bequemen Sitzplätzen, da läßt sich schon ein Abend verbringen.  Das Angebot ist reichhaltig und für jeden Geschmack.  Cocktails und alkoholische Getränke treiben den Preis wie immer in Thailand in die Höhe, aber  die Location ist es wirklich wert.

Am Essen gibt  es  nichts auszusetzen, auch nicht an den Preisen. Es spricht eigentlich nichts dagegen, hier einen gemütlichen Abend zu verbringen.  Wenn da nicht meine Unruhe wäre. In Bangkok  den Abend an einem einzigen Platz verbringen? Ist irgendwie ein Widerspruch in sich. Und das Riesenrad lockt!  Beleuchtet und in Sichtweite von der Hotelterrasse, zu Fuß knapp 10 Minuten.


Terrasse  direkt am Wasser



Vom Hotel zur Verfügung gestelltes Bild

The Asiatique Riverfront - 40 Restaurants und 1.500 Boutiquen. Das mit den Restaurants glaube ich unbesehen, aber 1.500 Läden?  Nun gut, die kleinsten messen  drei mal drei Meter, kommt vielleicht doch hin.  Aber ein Bericht hierüber muß in einen extra Blog, das ist jetzt zuviel.

Das Ramada ist ein für thailändische Verhältnisse hochpreisiges Hotel,   aber das Geld wert.  Das Personal war durchweg freundlich und hilfsbereit, die Lage am Fluß  einzigartig, auch wegen des Shuttle-Service zum Skytrain.  Am Abreisetag hat man mir  einen late Check-out  für 14.00 Uhr gewährt ohne extra Charge, das gibts auch nicht überall. Als Zimmerkategorie würde mir Standard reichen,  zwei Fernseher braucht es wirklich nicht in Bangkok.




 

Sonntag, 20. März 2016

... und möchte das Essen am liebsten über Bord werfen

Ja, das passiert auch mir, aber eigentlich bin ich selbst schuld. Ich spreche Thai und weiß, wo man hingehen kann in Thailand und wo besser nicht. Aber die Bilder von der Wan Fah, einer zum Restaurant umgebauten Reisbarke waren  so verlockend, wie sie in der Dämmerung den Chao Phraya hinabgleitet.
Köstliches Essen war angekündigt und eine Vorführung traditioneller Tänze. Also genau das Richtige für eine frisch angelandete Gruppe am ersten Abend.

Nichts dergleichen!   Wir hatten für eine Gruppe von 10 Personen gebucht und ich war davon ausgegangen, daß wir auch einen Tisch zusammen bekommen.  Nein, das sei nicht möglich, wurde mir mitgeteilt. Komisch, die zehn Japaner hatten einen Tisch für sich.
Wir durften also an drei Tischen Platz nehmen und die Bedienung kam, um die Getränkebestellung aufzunehmen.  Die Getränkepreise  waren heftig, und so gern  ich Chang oder Singha Bier trinke beschloß ich, abstinent zu bleiben. Damit zog ich mir allerdings das Mißfallen der Kellner und Kellnerinnen zu,  die wahrscheinlich  am Getränkeumsatz beteiligt sind.  Laut Karte wurde zum vorbestellten Seafood-Dinner Wasser gereicht, da gibt es nichts dran zu verdienen.
Wasser wurde auch tatsächlich kostenlos nachgeschenkt, aber ich war unten durch bei der Bedienung.

Das nächste Problem war das vegetarische Essen, das wir für eine Person vorbestellt hatten.  Nach vielem hin- und her wurde dann irgendwas  serviert,  in größerem zeitlichen Abstand zu den übrigen Essen.  Das war allerdings auch kein Thai-Seafood Essen, sondern eher Reste vom Fischmarkt,  mit Ausnahme des gedämpften Fischpuddings, kalt war es außerdem. Eine dünne Scheibe Lachs für jeden, drei große Crevetten, ein Stück zäher Tintenfisch, dazu Reis. Wenn man noch nie Thai gegessen hat, mags ja angehen, aber normalerweise hätte ich das über Bord geworfen.


Höhepunkt der Fahrt sollte eine Vorführung traditioneller Tänze sein.  Nun ja , die Tänze waren sicher traditionell, die Künstler eher weniger.   Nichts gegen Ladyboys, aber eine  Prinzessin   mit Holzfällerhänden und großen Füßen kann nun mal nicht graziös aussehen. Für den Hanuman ginge das ja durchaus in Ordnung. 

Alles in allem war das nicht der Abend, den ich mir für meine Gruppe vorgestellt hatte. Zugegeben, sie fanden das alles sehr exotisch und mangels Vergleichsmöglichkeit  auch ganz toll, aber das hätte um Klassen besser sein können.

Wir lassen den ersten Tag in Thailand ausklingen....