Donnerstag, 31. März 2016

....besucht die Universität, fährt mit dem Zug nach Bangkok und trinkt in Pattaya ein Bier.

unser letzter Tag in Chiang Mai: Einkaufen, Kochkurs für die Gruppe, ich selbst habe einen Termin in meiner alten Wirkungsstätte in der Universität. Der Dean,  Prof. Theera Visitpanich, hat mich eingeladen zum Mittagessen, Faculty of Agriculture
Ich bringe die Super-8 Filme mit, die ich vor 40 Jahren als Mitarbeiter im Royal Project gedreht, sie werden jetzt Bestandteil der 50-Jahrfeier der Fakultät.

Unser Bus bringt uns gegen halb fünf zum Bahnhof.  Vernünftige Leute fliegen die 800 km nach Bangkok, aber ich habe ja eine urtümliche Reise  versprochen mit Schiff, Fahrrad, Elefant und Eisenbahn, also fahren wir wenigstens diese eine Strecke mit der Bahn. 1974 war das aus finanziellen Gründen  unser bevorzugtes Transportmittel, wir konnten nämlich als Angestellte der Regierung kostenlos fahren, jedenfalls bei dienstlichen Anlässen. Privat sind wir lieber Motorrad gefahren, 1 Tag von Chiang Mai nach Bangkok.

 Schlafwagen nach Bangkok, Abfahrt 17 Uhr, Ankunft  7 Uhr in der Früh. Schlafen konnte man nur mit  Schlafmittel, sprich etwas Hopfen im Blut, vermischt mit Wasser.  Wir haben es tatsächlich damals geschafft mit fünf oder sechs  jungen Männern den Singha Bier Vorrat im Speisewagen niederzumachen.

Schlafwagen 2. Klasse  heißt Klappbetten rechts und links vom Gang, abgetrennt lediglich durch einen Vorhang.  Im Gegensatz zu früher ist jetzt auch die 2. Klasse klimatisiert,  das heißt Socken und Jacke anziehen, es wird kühl in der Nacht. Versorgt werden wir von einer recht aktiven Essenverkäuferin, die uns weismachen will, das es im Speisewagen nichts zu essen gibt. Das ist natürlich Blödsinn, sie verdient nur nichts an den Portionen, die im Speisewagen ausgegeben werden!

Die Probe aufs Exempel gibt uns recht, und wir werden im Speisewagen von einem sehr netten กะเทย Ladyboy bedient.  Der Speisewagens  selbst muß der gleiche sein, den wir 1974 leergetrunken hatten, ich erkenne ihn an dem kaputten Klappsitz, auf dem ich  schon damals gesessen hatte. Das war er!
 

Das Essen wird frisch zubereitet und ist lecker, aber es gibt eine große Enttäuschung: Kein Bier! Alkoholverbot im ganzen Zug. Dr. Samarn Footrakul, Vorstand des sogenannten Alcohol Control Board versucht seit geraumer Zeit, ganz Thailand trocken zu legen. Das klappt natürlich überhaupt nicht, und so werden eben schwerpunktmäßige Verbote erlassen, so zum Beispiel im Umkreis von 300 m um Bildungseinrichtungen. Da Schulen meist mitten in der Stadt sind, müssten also alle Restaurants und Hotels im Umkreis den Verkauf von Alkohol einstellen. Das Gesetz ist noch in Kraft, wird aber nicht angewendet. Warum gerade im Zug nichts ausgeschenkt werden darf, ist unerfindlich. Die Regierung wäre gut beraten, endlich härte Strafen für das Fahren unter Alkoholeinfluß zu verhängen, denn das ist wirklich ein Problem und nicht das Bier zum Essen im Restaurant. Und die thailändischen Schüler haben wahrhaftig anderes im Sinn, als nach Schulschluß die nächste Kneipe aufzusuchen, außerdem darf Alkohol sowieso nicht an Personen unter 20 Jahren verkauft werden.
Aberwitzig ist auch das Verkaufsverbot von Alkohol im Supermarkt zwischen 8 und 11 Uhr sowie zwischen 14 und 17 Uhr.  Wer also um halb fünf einkaufen geht, bekommt kein Bier  im Laden. 
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 Nach einer rumpeligen Nach erreichen wir gegen 7 Uhr morgens Bangkok. Von Bangkok nach Pattaya ist es noch eine gute Stunde Fahrzeit mit dem Auto. Wir haben unsere  Minibusse vorab bestellt, für 10 Personen mit Gepäck ist das allemal günstiger als jede andere Transportmöglichkeit und bequemer sowieso.
Unsere Fahrer sind pünktlich zur Stelle ( nochmals eine lobende Erwähnung von SriSiam Holidays, die uns sehr gut betreut haben ) und wir vereinbaren, daß sie als erstes ein Rasthaus anfahren sollen, wo wir in Ruhe frühstücken können.  Das klappt auch, und wir können uns nach der langen Nacht erstmal mit reichlich Kaffee wieder in Schwung bringen.

Gegen 10.00 Uhr sind wir am Ziel, dem Jomtien Pinnacle Resort. So früh sind die Zimmer natürlich noch nicht bezugsfertig, aber man gibt sich sehr große Mühe und gegen 11.00 Uhr können wir tatsächlich einziehen.  Das Pinnacle ist ein recht großes Ferienhotel direkt am Strand. Es gibt einen großen und einen kleinen Pool,  die Anlage ist weitläufig und gut in Schuß.  Es war allerdings auch nicht sehr voll,   Hauptreisezeit ist ja Dezember bis Februar. Das Restaurant bietet eine große Auswahl an Gerichten zu sehr moderaten  Preisen. Das Frühstücksbuffet war auch sehr gut bestückt mit Speisen nach westlichem Geschmack und mit typischen Thai-Frühstücksgerichten. 

Die Zimmer sind wie zu erwarten ebenfalls von hohem Standard. Wir hatten ebenerdige Räume mit Balkon in Strandnähe,  sehr sauber und bestens in Schuß.

Der Strand schließt sich direkt an die Anlage an und ist ebenfalls sehr sauber und gepflegt, Handtücher werden am Pool kostenlos ausgegeben.

Eigentlich spricht nichts dagegen, den ganzen Tag hier zu bleiben, aber wir wollen die Gegend erforschen und laufen ein Stück den Strand entlang, bis wir auf eine Surfschule mit Restaurant treffen. Wenn ein Cocktail schon Kamikaze heißt, kann man nicht widerstehen, also probieren wir ihn,  direkt am Strand mit Ausblick auf die kleine Surfregatta, die gerade stattfindet.















 Wer in Pattaya ist, muß wenigstens einmal das Nachtleben gesehen haben.  Das Pinnacle liegt etwas außerhalb, aber  es wird ein Shuttle-Service angeboten, der uns in knapp 20 Minuten  zur Walking Street bringt.  GoGo Bars,  Musikkneipen, Entertainment, Restaurants. Es ist laut, bunt und schrill.  Als wir dieses Schild sehen,  beschließen wir erstmal zu Abend zu essen. Bier+Essen für 99 Baht ist doch ein Schnäppchen. In Wirklichkeit ist es doch nicht, wir sitzen in einem auf Kühlschranktemperatur gebrachten Restaurant und werden schnell und effizient abgefüttert. Bei den Temperaturen ist an ein gemütliches Essen nicht zu denken.



Wir setztn uns in eine Open-Air Bar mit live Musik und schauen bei einem Bier, wer so alles voerbeiläuft. Am witzigsten sind die chinesischen Reisegruppen, rechts und links knipsend und immer dem Guide mit dem Fähnchen hinterher. Eins fällt uns auf: es  ist alles recht unaufdringlich, wenn man ein "come in, Sir" mit einem freundlichen Lächeln beantwort, wird man nicht weiter angesprochen. Und noch etwas: die Preise für Essen und Trinken sind recht moderat.  Die Damen, die sich rechts und links anbieten, tun das sehr diskret,hier kann man auch mit der  Familie flanieren.




Ein Sammeltaxi bringt uns  für unverschämte  500 Baht zurück ins Hotel. Das ist zwar viel zu teuer, aber ich habe keine Lust, groß zu handeln, für uns zusammen sind das etwas über 10 Euro.

Mittwoch, 30. März 2016

....und ist endlich zuhause in Chiang Mai

zuhause?  Nun, ich habe von 1972 bis 1974 an der Universität von Chiang Mai gearbeitet-> Filmclip  und deswegen bin ich, auch nach 40 Jahren, immer noch irgendwie dort zuhause. Das sieht dann etwa so aus: nur mit dem landestypischen Pakama bekleidet auf dem Balkon vom Hotel entspannen.

 Rose des Nordens heißt Chiang Mai in den Prospekten.  Rosig sieht es leider nicht aus, die Stadt liegt in einer Ebene  vor dem Hausberg Doi Suthep und bei ungünstiger Wetterlage liegt eine Dunstglocke darüber, unter der sich die Autoabgase sammeln.

Das soll aber nicht heißen, das Chiang Mai keine schöne Stadt ist! Vor allem ist sie überschaubar im Gegensatz zu Bangkok, wo man nicht weiß, wo die Stadt eigentlich aufhört.  Thailändische Städte haben  ein recht eigentümliches Wachstum:  Entlang der Ausfallstrassen  siedeln sich nach und nach immer mehr kleine und große Fabriken an, dann werden kombinierte Wohn-und Geschäftshäuser gebaut und irgendwann  sind dann die Ausläufer der nächsten Stadt erreicht.  So ist es auch Chiang Mai in den letzten 40 Jahren ergangen. Nach Lampang sind es genau 100 km,  eine wunderschöne Motorradstrecke ab Lamphun mit wenig Verkehr.
Easy Rider 1973
 Etwa in der Mitte liegt der Khun Than
Nationalpark, dort konnte man im neu erbauten Roadside Park eine Nudelsuppenpause einlegen.  Heute erstrecken sich die Ausläufer von Chiang Mai und Lamphun  bis zum Nationalpark,  und kurz dahinter kommt einem schon Lampang entgegen.  Motorradfahren macht wegen des dichten Verkehrs überhaupt keinen Spaß mehr auf dieser Strecke.

Aber wir sind ja in Chiang Mai im Jahre 2016. Unser Hotel ist das Baan Thai Village, und der Name hält, was er verspricht: ein hübsches kleines  Haus überwiegend aus Holz mit einem Pool in der Mitte.  Es liegt eigentlich mitten in der Stadt, wenige Minuten von der Tha Pae Road entfernt in einem Soi, sehr schön ruhig.  der Nightbazaar ist fußläufig erreichbar und die Altstadt, also der Teil innerhalb des Umflutgrabens, ebenfalls.  Auf der Tha Pae Road fahren regelmäßig Sammeltaxis  "Songtheo" in alle Richtungen,  und auch der Rückweg abends ist kein  Problem. Nur die letzten 200 Meter in den Soi muß man halt zu Fuß gehen.

Besonders angenehm fanden wir  den Poolbereich, wo man auch das Frühstück einnimmt. Alles offen, keine Airconditioning, herrlich, um den Tag ganz entspannt zu beginnen. Das Frühstücksbuffet ist reichhaltig,  Rührei, oder was auch immer gewünscht,  wird frisch zubereitet.

Die Zimmer sind durchweg groß und alle klimatisiert, von den Zimmern kann man gleich in Badekleidung an den Pool gehen.

Etwa 10 Gehminuten  vom Hotel entfernt ist der Wororot Market, der, sieht man mal von den ATM ab, sich in den letzten 40 Jahren nicht viel geändert hat.  Immer noch die selbe Markthalle, die Strasse ist immer noch verstopft und die Fahrradrikschas gibt es auch noch. Ein bißchen hat man sich auf Touristen eingestellt,  wer die typischen Thaigewürze einkaufen will für zuhause, muß sie nicht mehr einzeln zusammensuchen, sondern bekommt sie fertig als Set verpackt angeboten.

Neu sind die Kaffeestände auf dem Markt
Frischfleischtheke
Die deutsche Gewerbeaufsicht, Abteilung Lebensmittelkontrolle, würde bei den Fleischständen  auf dem Markt wohl eine Krise bekommen. Ungewohnt ist es ja, aber: Alles, was da angeboten wird, ist frisch! Das kann man sehen und riechen. Keine Tricks, keine Spezialbeleuchtung wie im Supermarkt bei uns, um drei Tage altes Fleisch als Frischware vorzutäuschen. Mangels Kühlung muß alles verkauft werden, sonst kommt es in die Wurst.  Und wenn da immer wieder Fliegen drüber krabbeln?  Wenn schon, jedes Stück Fleisch wird  entweder gebraten oder gekocht, da wird nichts  roh verzehrt.  In Thailand gibt es natürlich auch Supermärkte mit Kühltheken, aber frischer ist es auf jeden Fall hier! 

Chiang Mai ist ja das Shoppingparadies schlechthin, und alles zu kleinen Preisen.  Und das Schlemmerparadies, was auf den ersten Blick nicht logisch erscheint. Sind nicht die Seafoodrestaurants in Pattaya, Hua Hin und Phuket das non plus ultra?  nein, denn je nördlicher man fährt, desto besser wird der Service und umso günstiger werden die Preise!  Chiang Mai hat ja auch eine riesige lokale  Community, die jeden Tag essen geht, und die gehen nur dahin, wo man nicht wie ein Tourist abgezockt wird. Beispielhaft möchte ich hier das Sam Saen Villa erwähnen, hinter dem Rim Ping Condominium versteckt. ( Fürs Taxi   ริมปิงคอนโดมิเนียม ถนนเจริญราษฏร์ )

Das Sam Saen Villa ist eigentlich nur bei Einheimischen bekannt  und sehr beliebt. Sehr schön am Ping River gelegen bietet es erstklassige Küche und besten  Service.  Wir haben dort unser Familientreffen abgehalten, sozusagen West meets East, rund 30 Personen. Die Rechnung war  unglaublich niedrig für deutsche Verhältnisse,  in Thailand war es der Monatslohn einer Verkäuferin bei Tesco.  Ohne Tischreservierung  bekommt man da aber abends keinen Platz!  

Soweit der erste Tag in Chiang Mai, morgen geht es auf den Hausberg Doi Suthep. 

 

Dienstag, 29. März 2016

.....und findet, daß die Luft in Chiang Mai früher besser war.

Blick auf Chiang Mai 2016
Blick auf Chiang Mai 1975

Nach einem gemütlichen Frühstück im Hotel geht es los: Auf den Doi Suthep, den Hausberg von Chiang Mai. Man kann ihn sehen, wenn auch verschwommen, und wenn man von oben schaut, sollte man eigentlich Chiang Mai sehen,  aber man wie man sieht,  sieht man nichts:


Blick auf Chiang Mai 1952

  Vor 40 Jahren habe ich dieses Foto an beinahe der     gleichen Stelle gemacht:
 Der Grund ist die enorme Luftverschmutzung durch Autoabgase und die  leider   überall kokelnden Abfallhaufen. Es gibt eine funktionierende Müllabfuhr, aber irgendwo werden trotzdem Haufen gemacht und angezündet, die kokeln dann tagelang vor sich hin. Kommt noch der Smog durch die Brandrodung hinzu, ist alles dicht.  Chiang Mai liegt in einem weiträumigen Talkessel, was den Luftaustausch nicht gerade begünstigt.

Wat Phra That Doi Suthep ist das Wahrzeichen Chiang Mais und liegt etwa 15 km westlich vom Stadtzentrum auf einem Berg, wie der Name "Doi" schon vermuten läßt.  Besonders bekannt ist der große  vergoldetete Chedi, der  eine Reliquie des Buddha enthalten soll. Die Tempelanlage selbst erreicht man nach einer kurvenreichen Anfahrt über eine langgezogene Treppe, oder für Fußkranke mit einer Schrägseilbahn. Da ist eine lange Schlange, wir nehmen darum die Treppe. Da ist zwar auch eine Schlange, aber aus Stein und die Schuppen sind aus grünen Fliesen. Diese Naga verziert beide Seiten der Treppe und endet unten jeweils in einem großen Maul, aus dem sich wiederum vier Schlangen winden.

Um die Gründung des Wat Doi Suthep ranken sich Legenden. Eine besagt, dass im Jahr 1371 der Mönch Sumana aus Sukhothai eine Reliquie des Buddha mitbrachte, die im Wat Suan Dok in der dortigen Chedi verwahrt werden sollte. Jedoch teilte sich plötzlich die Reliquie. Es erschien nicht verheissungsvoll, nun beide Teile dort aufzubewahren. Also befestigte man den zweiten Teil auf dem Rücken eines Weißen Elefanten, der danach frei gelassen wurde. Der Elefant steuerte direkt den Berg Doi Suthep an, und nach einer dreitägigen Wanderung, auf der er dreimal Rast machte, gelangte er an einen Felsvorsprung, unter dem der Einsiedler Wasuthep lebte. Dort trompetete der Elefant dreimal, kniete nieder und verendete. So gab es keinen Zweifel, dass hier der Platz sei, einen Tempel zu bauen, um die Reliquie zu verwahren.
( diesen Absatz habe ich schamlos aus Wikipedia kopiert ) Hinzufügen kann ich aber folgendes:  nach dem weißen Elefanten ist  eines der Stadttore benannt, nämlich das Pratu Chang Püak, ein ganz markanter Punkt  der Altstadt.  Wenn man fragt, wo es zum Doi Suthep geht, heißt es :  Bis Pratu Chang Püak, dann auf die Huew Kaeo und in Richtung Uni.

Da der Tempel Wat Doi Suthep nicht nur Wahrzeichen ist sondern auch Pilgerort, ist es richtig  voll.  Touristen sowieso, aber auch einfache Pilger und  ganz besonders Fromme, die den Weg auf der Treppe auf Knien rutschend zurücklegen.
Am schlimmsten sind die Reisebusse mit chinesischen Touristen, die halten direkt vor dem Haupteingang und lassen die ganze Zeit den Motor laufen, damit die Klimaanlage in Betrieb bleibt.

Für Ausländer kostet es wie üblich Eintritt, für die Thais nicht.  Ich finde, das ist in Ordnung, denn für die Buddhisten ist das schließlich ihre eigene Anbetungsstätte, das wäre ja so,  als ob wir Eintritt in jeder Kirche bezahlen müssten.  Nicht in Ordnung ist allerdings die (Un)sitte,  daß an manchen Sehenswürdigkeiten wo alle Eintritt bezahlen müssen, von Ausländern das  Zehnfache verlangt wird.  Auf den Schildern stehen dann die Preise für Thais in Thaischrift und die für Touristen in Englisch.

Hier sind ein paar schöne Bilder vom  Tempel.


 

 
Weiter geht die Fahrt  zum Baan Hmong Doi Pui, einem kleinen Dorf des  Bergstammes der Hmong, fälschlicherweise auch Meo genannt. Wir müssen ähnlich wie in dem Karendorf vor drei  Tagen wieder mit einem Sammeltaxi fahren, denn unser Tourbus hat keine Erlaubnis für diese Strecke.
Das Dorf liegt nur wenige Kilometer hinter dem Tempel und war eines der ersten, welches der König persönlich ausgesucht hatte für das crop replacement program, also Ersatz für Opium durch Feldfrüchte, die den  Bewohnern ein ordentliches Einkommen bringen.  Kurz darauf folgte das zweite Dorf  daneben,  wo ich als Mitarbeiter der Universität meinen Beitrag leisten durfte, hier ist der Film von 1974. Royal Project.
Der Film überspannt den Zeitraum von zwei Jahren, im ersten Teil sieht man noch die Opiumfelder, zum Schluß kommt seine Majestät König Bhumipol und inspiziert die neuen Anpflanzungen.

Das Hmong Dorf ist heute zu 100 % auf Touristen eingestellt,  man kann unter Anderem schönen handgefertigten Silberschmuck kaufen. Bis vor wenigen Jahren gab es wenigstens noch ein paar Opiumpflanzen zur Anschauung, die hat man im Übereifer nun verboten. Irgendwie macht das Dorf einen etwas ungepflegten Eindruck gegenüber 2010, aber der Besuch lohnt sich trotzdem, zumal man sowieso den Tempel Wat Doi Suthep besucht.

Ich stehe da gerade am Erdbeerstand, was es damit auf sich hat, könnte ihr hier lesen: wie kamen die Erdbeeren nach Thailand?

Wir nehmen unser Mittagessen nicht in den Touristenabfütterungsstationen ein, sondern in einem Restaurant am Fuße des Berges, gegenüber  des Universitäts-Campus.Google Streetview
ครัวศิลปาชีพ Krua Silpacheep kann man etwa mit "kunsthandwerkliche Küche" übersetzen. Ein vorzügliches Thai-Restaurant mit exzellenter Küche, das ich nur jedem Besucher empfehlen kann.  Touristen verirren sich kaum  dahin, es liegt zu weit draußen und macht auch keine Reklame in Englisch. Gäste sind fast ausschließlich Universitätsmitarbeiter in gehobenen  Positionen, die dann auch im benachbarten Organic Supermarkt einkaufen. Das Restaurant gehört zum renommierten "Royal Project".
Gleich neben dem Restaurant gibt es einen  Laden für landestypische Kleidung unter der Schirmherrschaft von Königin Sirikit. Hier kann man sehr schöne Stücke kaufen von gute Qualität, kein Vergleich mit dem Touristenramsch außerhalb. Die Sachen haben allerdings auch angemessene Preise.

Den Nachmittag verbringen wir entspannt am Pool unseres Hotels.  Ein paar Minuten zu Fuß und wir sind auf der ThaPae Road, einer der   Hauptverkehrsstrassen von Chiang Mai  und  an jeder Ecke gibt es ordentlichen  Kaffee. Wer Wäsche zu waschen hat, bringt sie jetzt eine paar Schritte vom Hotel entfernt zu einem der kleinen Shops, die das für wenig Geld bis morgen erledigen.

Wir lassen den Tag ausklingen in einer typischen Studentenbar. Die Nimmanhaemin Road verbindet die Huew Khaeo mit der Suthep Road und ist ein typisches Szene-Viertel mit Bars, kleinen Restaurants und ähnlichem.
Wir sind mit dem Sammeltaxi  von der Tha Pae Rd.  für 10 Baht pro Person in einer knappen Viertelstunde da und wählen eine open air bar mit live music. Die jungen Musiker geben sich redlich Mühe und erhalten auch einen ordentlichen "Tip" von uns.  Das Bier, Chang wie immer, kommt in gefrosteten Gläsern, das hilft aber bei 28°C  auch nicht wirklich, da hilft nur eines: schnell trinken bevor es warm ist.


Ein wunderschöner Tag in meiner Lieblingsstadt geht zu Ende.   Morgen fahren wir mit der Eisenbahn zurück nach Bangkok und dann weiter nach Pattaya. 








Montag, 28. März 2016

....und klettert nach 40 Jahren nochmal in die Höhle von Chiang Dao

Wir fahren von unserem Domizil in Thatorn am frühen morgen los in Richtung Chiang Mai, wollen aber auf dem Wege dorthin auf jeden Fall die Höhlentempel von Chiang Dao besuchen. Ich war vor 40 Jahren zuletzt da ( siehe weiter unten), es gab  noch keine Schilder, die die weiblichen Besuchr auffordern, sich "ordentlich" anzuziehen. Es standen überhaupt keine Schilder da,  und es war auch überhaupt nichts los. Ganz im Gegensatz zur heutigen Zeit, wo dieser Höhlentempel ein beliebtes Ausflugsziel ist. Es hat sich rund um den Eingang ein richtiges Zentrum entwickelt mit Ständen für Amulette und anderen Kultgegenständen, due Frauen aus der Gegend bieten  Wurzeln und Kräuter an, die sie gesammelt haben.  Ein anderer Komplex ist für spirituelle Handlungen vorgesehen, denn  der Tempel ist ein beliebtes Pilgerziel der gläubigen Buddisten.

ยักษ์  Yak, eine Figur aus dem Ramayana, der Tempelwächter vor der Höhle. Er hat dem thailändischen Alphabet den Namen für den Buchstaben ย "Yaw-Yak" geliehen. Alle Buchstaben haben einen Namen, damit man sie erstens besser lernen und zweitens bei gleichem Klang  definieren kann. Es gibt von den Konsonanten oft mehrere Versionen mit jeweils eigener Schreibweise. Das andere "Yaw" ist das ญิ  "Yaw-Ying"  in dem Wort für Frau oder Mädchen หญิง.


Die Höhle soll schon seit 1.000 Jahren bekannt sein, genaueres war aber nicht in Erfahrung zu bringen. Der Höhlenkomplex liegt am Fuße des Doi Chiang Dao, mit 2.195 m Gipfelhöhe der dritthöchste Berg Thailands und besteht aus Kalkgestein, was  an den schönen Stalagmiten und Stalagtiten zu sehen ist.  Soweit bekannt, ist die ganze Höhle etwa 14 km lang, aber man  kann Besucher nur  den vorderen Teil besichtigen, der gut ausgebaut ist. Wer  gern durch enge Löcher krabbelt, kann auch den tiefer liegenden Teil erkunden, der aber nicht beleuchtet ist. Für wenig Geld bieten sich Führerinnen an, die mit starken Lampen ausgerüstet sind, es ist auf jeden Fall etwas abenteuerlich.

Die Höhle 1972
2016
War die Höhle vor 40 Jahren nur sehr kümmerlich beleuchtet und der Besucher  ganz auf sich gestellt, weisen heute zweisprachige Schilder auf mögliche Gefahren hin.




Nach einer kurzen Pause in einem der Restaurants in der Nähe machen wir uns auf die letzte Etappe: noch 72 km bis Chiang Mai!  Auf dem Wege dorthin, kurz vor Chiang Mai, liegt die Orchideenfarm Bai Orchid, die wir noch kurz besuchen wollen. Thailand ist berühmt für seine Orchideen, die in alle Welt exportiert werden.

Unser Besuch 1972: