Nach der Legende besuchte Gautama Buddha einst den Ort vor etwa 2.500 Jahren und spendete ein Haar, das seitdem in dem mehrfach umgebauten großen Chedi des Tempels aufbewahrt wird.
Gegründet wurde das
Kloster selbst allerdings viel später, der Legende nach von Phra
Nang Chamathewi พระนางจามเทวี,
Herrscherin von
Haripunchai, einem Reich der Mon im heutigen Nordthailand. Die
historische Figur der Nang Chemathewi ist nicht genau zeitlich
einzuordnen, vermutlich lebte sie im 8. oder 9. Jahrhundert, es gibt
reichlich Legenden und Erzählungen über sie, aber wenig wirklich
greifbare Daten.
Eine exakte
Datierung für das Kloster ist dann ab dem 13. Jahrhundert gegeben,
das Hauptgebäude oder Viharn mit seinem dreifachen Staffeldach wurde
1476 erbaut. Am westlichen Ende dieses Viharn befindet sich in einer
vergoldeten pyramidenförmigen Ziegelstruktur die große
Buddha-Statue aus Bronze, nur sichtbar durch ein schmales Fenster in
der Vorderseite.
Bei der Renovierung im Jahre 1830 wurden die Teakholzsäulen im Viharn Luang durch Beton-Pfeiler ersetzt, die allerdings sehr schön dekoriert sind.
Bei der Renovierung im Jahre 1830 wurden die Teakholzsäulen im Viharn Luang durch Beton-Pfeiler ersetzt, die allerdings sehr schön dekoriert sind.
Der Tempel
ist ein schönes Beispiel für alte Lanna Architektur in Thailand.
Lan-na, Land der Millionen Felder, war ein Königreich bestehend
aus abhängigen Fürstentümern im Gebiet des heutigen Nordthailand,
mit der 1269 gegründeten Hauptstadt war Chiang Mai („Neustadt“).
Lan Na erlebte seine Blütezeit im 15. Jahrhundert, in seiner
wechselvollen Geschichte bildete sich eine eigenständige Kultur aus,
die noch heute in Architektur und Musik im Norden präsent ist.
Wegen ständiger Konflikte mit den Nachbarn Birma und Siam wurde das
Wat Phra That Lampang Luang als Wiang, also Wehrkloster erbaut, in
das sich die Landbevölkerung vorübergehend retten konnte, wenn mal
wieder die einen oder anderen Herrscher auf Kriegszug waren. Wenn
man auf der Straße davor steht, kann man sich heute noch
vorstellen, wie schwierig es gewesen sein muß, die hohen Mauern
des auf einem Hügel erbauten Klosters zu erobern.
Wat Phra That
Lampang Luang weitgehend in seinem ursprünglichen Zustand
erhalten geblieben.
Als der Erleuchtete Siddharta Gautama
in Nordthailand weilte, erhielt ein gewisser Lao Gorn ein einzelnes
Haar von ihm, über welchem er dann auf dem Gelände des Klosters
einen Chedi von etwa 3 Meter Höhe erbauen ließ. Viel später,
nachdem der Buddha ins Nirwana eingegangen war, erhielt der Mönch
Phra Kasapa
die Asche der rechten Stirnhälfte des Buddha, die er ebenfalls in
diesem Chedi beisetzte, der dazu erweitert werden mußte.
Die letzte Vergrößerung des Chedi zu seiner heutigen Größe geschah im Jahre 1496, er ist seitdem 45 Meter hoch ( einschließlich der langen dünnen Spitze) und hat den für die Lanna Architektur typischen quadratischen Sockel von etwa 24 Meter Weite. An den vier Ecken steht jeweils ein großer vergoldeter Schirm, der Sockel ist zum Teil mit vergoldeten Kupferplättchen verkleidet.
Die letzte Vergrößerung des Chedi zu seiner heutigen Größe geschah im Jahre 1496, er ist seitdem 45 Meter hoch ( einschließlich der langen dünnen Spitze) und hat den für die Lanna Architektur typischen quadratischen Sockel von etwa 24 Meter Weite. An den vier Ecken steht jeweils ein großer vergoldeter Schirm, der Sockel ist zum Teil mit vergoldeten Kupferplättchen verkleidet.
Viharn
Nam Tham mit Ochsenstandbildern
Im 16. Jahrhundert erbaut wurde der nach allen
Seiten offene Viharn Nam Tham, das vermutlich älteste existierende
religiöse Holzgebäude in Thailand. Geschmückt ist es innen mit
Wandgemälden, die ebenfalls aus der dieser Zeit stammen und in
gutem Zustand sind. Vor dem Viharn sind bunt bemalte Ochsen
aufgestellt, was den Besucher zuerst an hinduistische Einflüsse
denken läßt. Dem ist aber nicht so, denn im thailändischen
Volksglauben wird das Kloster Phra That Lampang Luang mit dem
chinesischen Tierkreiszeichen des Ochsen in Verbindung gebracht. Überall befinden finden sich entsprechende, fast lebensgroße Figuren, und für die in diesem Tierkreiszeichen Geborenen ist das Kloster ein sehr beliebtes Pilgerziel.
Das schmale, verzierte Eingangstor stammt aus dem 15. Jahrhundert. Die Treppe hinauf wird flankiert von den mythologischen Schlangen, den Naga, und als Wächter stehen am Fuß der Treppen zwei Löwen. Der Haupteingang ist allerdings nur selten geöffnet, Besucher gehen durch den südlichen Nebeneingang. In einem Häuschen davor werden Andenken verkauft und zu luftig bekleidete Damen werden gebeten, sich für 20 Baht einen Sarong auszuleihen.
Kachao-Baum
im Innenhof mit Stützstäben
Vom Nebeneingang kommt man direkt in den Hof, wo ein riesiger
Kachao Baum ( indische Ulme ) steht, dessen Zweige mit hunderten von
Stäben gestützt werden. Die Legende besagt, daß der Erleuchte auf seiner Reise den schon erwähnten Loa Gorn ausdem Stamm der Lawa traf, der gerade einen Stab aus Kachao-Holz benutzte, um seine Körbe zum Markt zu tragen. Als er stehenblieb, um dem Buddha zuzuhören, steckte er den Stab in die Erde und es sprossen plötzlich Zweige und Blätter daraus.
Wenn so ein heiliger Baum älter wird
und die Zweige abzubrechen drohen, unterstützen die Gläubigen diese
mit Stäben, sinnbildlich auch als Unterstützung für den
Buddhismus. An den bunten Bändern ist zu erkennen, das ein Baum von
Geistern bewohnt wird, darum versucht man ihn so lange wie möglich
aufrecht zu halten, damit diese ihre Wohnung nicht verlieren. Ein
entsprechend gekennzeichneter Baum darf natürlich auch nicht
gefällt werden. Die Stützen haben hier also eine doppelte
Bedeutung.
Relativ neu und etwas
gruselig ist die Halle mit Wachsfiguren bedeutender Äbte des
Klosters. Sie sind so lebensecht modelliert, daß man im ersten
Augenblick meint, dort sitzen lebendige Mönch.
Lampang
ist die einzige Stadt in Thailand, in der es noch Pferdekutschen
gibt. Sie wurden vor rund 100 Jahren vom letzten Gouverneur
Chao Boonyawat Wongmanit
eingeführt, der sich sogar extra einen indischen Fahrer dafür
engagierte. Die Kutschen kamen ursprünglich aus Burma, wohin
sie die englischen Kolonialherrschaften von Indien mitgebracht
hatten. Wer es sich leisten konnte, hielt sich eine eigene
Kutsche, später wurden sie dann in öffentliche Transportmittel
umfunktioniert.
Die
Kutschen wurden und werden heute noch nach den alten Vorbildern
originalgetreu in Lampang gebaut, als Zugeständnis an die heutige
Zeit und die gepflasterten Strassen aber mit Gummireifen ausgerüstet.
Heute
sind sie nur noch eine Touristenattraktion, wer Geld hat, leistet
sich ein Auto und keine Kutsche.
Das
Bild ist der thailändischen Wikipedia entnommen und gemeinfrei. Alle anderen Bilder vom Autor, alle Rechte vorbehalten.