Samstag, 3. Juni 2017

von Ubon zu den 3000 Löchern und dem größten Gong der Welt.

Weiter geht es in den Nordost Richtung Laos, natürlich mit der Bahn. Wir fahren nach Ubon Rachathani  อุบลราชธานี, meistens nur kurz Ubon genannt.  Der volle Name bedeutet etwa: königliche Stadt der Lotosblüten.   
Ubol liegt in einem Dreiländereck von Laos, Cambodia und Thailand, es wird erwartet, dass sich die angrenzenden Staaten  in den kommenden Jahren mehr und mehr öffnen und Ubon eine bedeutende Rolle in diesem  Wirtschaftsraum  spielen wird.  Geschäftsleute aus der Asean-Region  haben schon mal einen Anfang gemacht und dem Wat Tham Kuha Sawan in dem Flecken  Khong Chiam an der Grenze zu Laos einen Gong gestiftet - vermutlich den größten der Welt!  Wenn schon Business, dann aber richtig.


Wenn man schon die weite Reise bis hierher gemacht, lohnt es sich den Tempel anzuschauen, der beschaulich am Ufer des Mekhong liegt,  das gegenüberliegende Ufer  gehört schon zu Laos.

 In dem erst 1978 erbauten Tempel soll sich  die sterbliche Hülle des Mönches und Tempelgründers Luangpu Kam Khaning Chula Mani bis heute in in fast lebensechtem Zustand befinden,  eine Besichtigung ist aber nicht möglich.

 

 Womit wir endlich bei den 3.000 Löchern wären, jedenfalls nach einer weiteren  halben Stunde Autofahrt, den Mekhong stromaufwärts.  Vorher machen wir aber noch eine kurze Kaffeepause an einer kleinen Bude:
 
 Leider gibt es nur Pappecher, was sicher der Hygiene zuträglich sein mag,  den Genuß deutlich schmälert. Wenn ich eine Nudelsuppe an der Strasse esse, schaue ich ja auch lieber nicht, wo die Teller gespült werden.....


Die „3000 Löcher“ สามพันโบก,  man hat es auf den großen Stein nochmal zur Sicherheit angeschrieben, beziehen sich auf den Sandstein, der hier über mehrere Kilometer den Grund eines Seitenarmes des Mekhong bildet.  In der Trockenzeit, und nur dann, führt der Fluß so wenig Wasser, daß der Grund zu sehen ist und man darauf entlangklettern kann.

Der Sandstein ist von unterschiedliche Härte, so daß der Fluß mit Hilfe von immer präsentem Sand mit der  Strömung Löcher in den Stein gewaschen hat. Da, wo sich ein Loch einmal gebildet hat, man nennt es Strudelnische,  wurde es beim nächsten Hochwasser wieder weiter ausgewaschen, so daß sich die interessantesten Formen ergeben haben.
Eigentlich wäre กุมภลักษณ์  Gumpala die korrekte Bezeichnung für ein Strudelloch, aber โบก Bok ist kürzer und sagt sich schneller.  Im deutschen bezeichnet man Strudeltöpfe in Felsen auch als Gumpen, ob hier ein Zusammenhang der Herkunft der Wörter besteht, konnte ich bis jetzt nicht herausfinden.

An anderer Stelle hat der Fluß richtige Canyons in den weichen Stein gegraben, die mit Weitwinkeloptik fotografiert sehr beeindruckend aussehen. Hat man sich mit dem Boot aber erst mal übersetzen lassen, relativiert sich die Größe doch sehr schnell. Grand Canyon Thailand klingt natürlich besser als Mini Canyon.


Die Felsenformationen können nur während der Trockenzeit, etwa von Dezember bis April, besichtigt werden, dann werden sie wieder vom Wasser überdeckt. Das ist aber auch das Problem für den Besucher, denn spätestens ab Mittag wird es unerträglich heiß auf den die Hitze reflektierenden Felsen.  Zudem ist die Gegend zwei Fahrstunden von Ubon Rachathani entfernt, so daß man sich sinnvollerweise  recht früh morgens auf den Weg machen muß.