Die von den Brüdern Shaw und dem Chinesen Ho Ah Lok in den 20er und 30er Jahren installierten Kinoketten namens ODEON waren die ersten massiven Lichtspieltheater zwischen Singapore und Bangkok überhaupt und erfreuten sich großer Beliebtheit.
Es gab das Parkett, sehr preiswert für jedermann weil nicht klimatisiert, und einen kleinen airconditioned Soundroom, wo der Film mit Originalton zu sehen und zu hören war. Im Parkett wurde live synchronisiert, ein Sprecher übersetzte den die Dialoge mehr oder weniger textgetreu auf Thai. Zusätzlich gab es es Untertitel, manchmal aber nur in chinesischer Sprache. Der Hintergrund war, daß es in China eine vielzahl von Sprachen neben dem Mandarin, der eigentlichen "Hochsprache" gab und immer noch gibt. Da die Schrift aber eine Symbolschrift ist, kann sie jeder lesen, egal, welchen Dialekt er spricht.
Bei Eintrittspreisen zwischen 25 Satang und und 2 Baht konnte sich jeder Bürger einen Kinoabend mit der Familie leisten.
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Odeon Kino und Springbrunnen 1960 |
Dort, wo in Bangkok die jetzt Charoenkrung und die Yaowarath-Strasse zusammenlaufen, gab es früher einen großen freien Platz vor dem Odeon-Kino. In den Jahren zwischen 1933 und 1940 wurde dieser wegen des langsam steigenden Verkehrsaufkommens in einen Kreisverkehr verwandlet, der wegen des bekannten Kinos den Namen วงเวียนโอเดียน Odeon Circle bekam.
In den späten 80er Jahren wurde das Kino abgerissen und der Kreisverkehr bekam einen Springbrunnen in der Mitte.
Finanziert wurde das Projekt von thailändischen Kaufleuten chinesischer Abstammung zur Feier des 72. Geburtstags von König Bhumipol. In der Mitte trägt der Bogen die chinesischen Zeichen für "lange lebe der König" in der Handschrift der Kronprinzessin Maha Chakri Sirindhorn. Die Prinzessin hatte sich nach ihrem Studium der Geschichte 1978 den klassischen ostasiatischen Sprachen gewidmet und ihren Master in Epigraphik an der Chulalongkorn Universität gemacht. Sie beherrscht das klassische Chinesisch ebenso wie Sanskrit und Khmer.
Geht man die Yaowarath-Strasse entlang, findet man rechts und links chinesische Restaurants, in denen Haifischflossen, Schwalbennester und Seegurken angeboten werden. Da sich diese Lokale vorwiegend an Touristen wenden, ist anzunehmen, daß sowohl Haifischflossen auch auch Schwalbennesster gefälscht sind. Alle diese sogenannten Spezialitäten sind rar und teuer, und wer weiß schon, wie die eigentlich aussehen und schmecken? Haifischflossen sind ohnehin ein abzulehnendes Gericht, da den Fischen nur die Flossen abgeschnitten werden, der Rest geht zurück ins Wasser, wo die Tiere qualvoll sterben.
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Mit einem Fensterplatz kann man dann bei Essen dem Treiben auf der Strasse zuschauen. Das Old Siam Plaza ist größtenteils klimatisiert, aber nicht so sehr, daß man eine Jacke mitnehmen muß. Thailändische Klimaanlagen kennen ja sonst nur zwei Betriebsarten: Volle Pulle oder kaputt. Bankfilialen sind typischerweise auf ca. 20°C heruntergekühlt, bei Außentemperaturen um 38°C. Die Angestellten sitzen dann mit Jacket drin, der Besucher bekommt einen Kälteschock.
Wer auf dem Weg nach draußen wieder Hunger bekommt, kann sich im Erdgeschoß noch schnell mit einer Kleinigkeit für den Heimweg versorgen.