Zehn Stunden Flug, mit Rückenwind etwas weniger, dann ist man endlich in Bangkok. Der Flughafen Suvannaphum "Goldenes Land" ist riesig, der Fußmarsch vom Flieger zur Immigration wird durch Laufbänder erleichtert, eigentlich ganz angenehm nach der langen Reise.
Aber dann: so ein Airbus A380 hat 430 Sitze in der Economy "Holzklasse", 60 in der Business und 12 in der First Class. Wenn nun zwei solcher Maschinen etwa zur gleichen Zeit landen, stehen rund 700 Passagiere vor der Immigration, einige haben Weiterflüge nach Chiang Mai oder Phuket
gebucht, die dürfen gleich weiter zum Transit.
gebucht, die dürfen gleich weiter zum Transit.
Selbst wenn alle Schalter besetzt sind, dauert es mindestens eine Stunde, bis man endlich seinen Einreisestempel hat, meistens aber deutlich länger.
First Class Passagiere haben einen Extraschalter, die dürfen an der Schlange vorbei. Dafür bezahlen sie aber auch rund 4.500 € für einen Hin-und Rückflug. Aber es gibt noch einen Weg! Billig fliegen und in zehn Minuten vom Flugzeug bis zum Taxi:
Das Ganze nennt sich Premium Lane und kostet 1.400 Baht, dafür genießt man für ein paar Minuten wirklich VIP-Status. Direkt an der Boarding Bridge, dem "Finger" steht eines dieser elektrischen Wägelchen bereit, mit dem geht es in rasendem Tempo quer durch den Flughafen zur Immigration.
Nicht dahin, wo die langen Schlangen stehen, auch nicht an den First Class Schalter, nein, es geht an
einen versteckt liegenden Sonderschalter für Diplomaten, wo überhaupt nichts los ist. Die Kontrolle für jeden Paß dauert weniger als eine Minute, jedenfalls, wenn man das Einreisekärtchen korrekt ausgefüllt. hat.
Nicht dahin, wo die langen Schlangen stehen, auch nicht an den First Class Schalter, nein, es geht an
einen versteckt liegenden Sonderschalter für Diplomaten, wo überhaupt nichts los ist. Die Kontrolle für jeden Paß dauert weniger als eine Minute, jedenfalls, wenn man das Einreisekärtchen korrekt ausgefüllt. hat.
Dann geht es zu Fuß ein paar Schritte weiter zum Gepäckband, da steht auch schon jemand bereit, der das Gepäck auf einen Karren lädt und nach draußen schiebt. Wenn man den Limousinen-Service mitbestellt hat, kann man gleich einsteigen, ansonsten muß man sich selbst um eine Fahrgelegenheit kümmern.
Wir hatten ein Auto vorbestellt, das uns in das Hotel "Loy la Long" bringen sollte. Das ist eigentlich kein richtiges Hotel, eher ein Gästehaus mit nur 7 Zimmern. Es liegt auf dem Gelände des Tempels Wat Patum Kongka direkt am Chao Phraya Fluß. Direkt heißt wirklich direkt, wenn man im Aufenthaltsraum sitzt, kann man die Füße in den Fluß halten, wenn das Wasser hoch genug steht. Der Chao Phraya ist gezeitenabhängig und hat die jeweils höchsten Wasserstände ganz früh morgens und abends gegen 20.00 Uhr.
Auf einem Tempelgelände sind weltliche Gebäude oder gar Geschäfte nicht erlaubt. Das alte Warenhaus steht aber auf Pfählen im Fluß Chao Phraya, also nicht direkt auf Tempelgelände, und der Hauptingang befindet sich auf Wasserseite. Lediglich ein kleiner Nebeneingang befindet sich auf der Rückseite zum Tempel hin. Der Fluß ist eine öffentliche Wasserstraße, damit ist auch der Haupteingang an einer öffentlichen Strasse, Problem gelöst. Für Gäste, die nicht mit dem Schiff, sondern mit dem Auto kommen, ist es ein bißchen verzwickt: Man muß als Adresse den Tempel angeben, dann ganz durchfahren und hinter dem letzten Gebäude ist dann das Loy la long.
Tanita Sudasna Na Ayudhaya und ihr Mann Saravuth Sadsananund kamen eher zufällig zu dem alten
hölzernen Warenhaus, das früher als Lager für Reis und Fischsoße "nam pla" diente.
Sarawuth erzählt: "wir hatten einen stressigen Tag im Büro und ich bin mit dem Wassertaxi nach hause gefahren. Da sah ich das alte Haus und ein Schild "zu vermieten". Ich schrieb mir die Telefonnummer auf und habe dann drei Monate nicht mehr dran gedacht. Dann, an einem Sonntagnachmittag, ich arbeitete damals in einer Werbeagentur, hatte ich überhaupt keine Lust mehr, ins Büro zu gehen. Das Haus fiel mir wieder ein, ich rief den Besitzer an und wir fuhren zur Besichtigung. Eine Woche später haben wir den Vertrag unterschrieben, und einen Monat später hat meine Frau ihren Job gekündigt und mit dem Hotel angefangen."
Hat man das Haus erstmal betreten, ohne Schuhe selbstverständlich, wird die Zeit zurückgedreht. Alles ist aus Holz, ein bißchen verwinkelt, ein typisches thailändisches Haus eben. In der unteren Ebene gibt es eine kleine Küche, vier Zimmer und einen Aufenthaltsraum, der direkt zum Wasser hin offen ist. Wie schon erwähnt, ist das der eigentliche "Haupteingang", deswegen gibt es wohl wohl weder ein Gitter noch sonst eine
Begrenzung zum Fluß. In der oberen Etage sind drei weitere Zimmer und noch ein Aufenthaltsraum, dieser hat eine Terrasse mit wundervoller Aussicht.
Hier bei einer leichten Brise zu frühstücken ist allein das Geld wert, denn das Loy la Long ist kein Billighotel für Rucksacktouristen. Die Zimmer sind zwar mit allem Notwendigen ausgestattet, entsprechen aber eigentlich nicht dem, was man heutzutage in einem modernen Hotel erwartet.
Man ist eben bei Thais zuhause, darf sich am Kaffee bedienen oder ein Bier aus dem Kühlschrank nehmen. Das Frühkstück wird liebevoll zubereitet und angerichtet, das dauert eine gewisse Zeit. Geht man raus, ist man in fünf Minuten in Chinatown, da ist es hektisch genug.
Eigentlich könnte man vom Frühstück bis in die Nacht aus der Terrasse sitzen und schauen, was sich
auf dem Fluß so alles tut. Da rauschen die Longtailboote vorbei, dann kommen die Wasserbusse, zwischendurch die Müllabfuhr, die Dreck aus dem Wasser fischt.
Nach Sonnenuntergang wird es laut, dann starten die großen River-Cruise Schiffe. Innerhalb von zwei Stunden fährt jedes Boot einmal rauf und runter und versucht, alle Uferbewohner an der Musik teilhaben zu lassen. Ab 22.00 Uhr wird dann alles ruhiger und man kann die Aussicht genießen.