Wir haben online bei Bangkok Airways gebucht und gleich dazu den FlyerBonus. Da muß man sich nur eintragen, kostet nichts, und hat statt 20 kg gleich 30 kg Freigepäck. Bangkok Airways hat auch in fast allen Flughäfen eine eigene Lounge, die man mit einer Bordkarte benutzen darf. Man sitzt ruhig und bequem, es gibt Kaffee, Gebäck und je nach Tageszeit auch Sandwiches.
Unser Flugzeug steht ganz weiten draußen, wir müssen mit dem Bus eine Weile fahren, bis wir eine ganz kleine Propellermaschine sehen. Das ist unsere!
Der Flug dauert etwa eine Stunde und ist etwas lauter als in den Düsenmaschine, aber dafür auch deutlich billiger. In Siam Reap brauchen wir keinen Bus, sondern gehen zu Fuß über das Rollfeld zum Flughafengebäude. Wir haben beide deutsche Pässe mit Online-Visa für Kambodscha, warum braucht der eine Immigration-Officer so viel länger als der andere ?
Der Fahrer, der uns zum Hotel bringen soll, ist pünktlich da, aber mit was für einem Gefährt? Kein klimatisiertes Taxi, sondern die kambodschanische Version eines Tuk-Tuks:
Ein Motorrad mit einem einachsigen Hänger, auf dem zwei Sitzbänke montiert sind und ein Sonnendach darüber. Es sitzt sich recht bequem und Platz für zwei große Koffer ist auch.
Unser Hotel ist das Sonalong Village, ein kleineres Haus in der Altstadt, nicht weit vom zentralen Marktplatz. Es liegt in einer Seitenstrasse sehr ruhig, um einen urwaldähnlichen Garten sind Bungalows im Kolonialstil gruppiert. Die Zimmer sind natürlich klimatisiert, das Restaurant dagegen nach allen Seiten offen.
Der Kühlschrank im Zimmer ist gut gefüllt: Angkor Dosenbier bis zum Anschlag, und etwas Wasser. Auf der Terrasse vor dem Bungalow läßt es sich beim Bier gut sitzen und von der Anreise erholen. Die Fotos auf der Webseite des Hotels sind mit einem Ultra-Weitwinkel aufgenommen! Hier ist die reale Ansicht:
Am nächsten Morgen geht es dann los. Wir werden wieder mit dem Tuk-Tuk abgeholt, diesmal ist ein Tourguide dabei, eine sehr nette junge Dame. Ihre Erklärungen in gut verständlichem Englisch sind eine wertvolle Hilfe, wenn man den ganzen Hintergund der Anlagen nicht kennt und sich nicht mit der der hinduistischen Mythologie beschäftigt hat.
Man kann natürlich auch alles selbst erkunden, auf dem Hinweg zur Anlage sehen wir sogar ausländische Besucher, die mit dem Fahrrad fahren, wohl die sparsamste Tour.
Muß man Angkor gesehen haben? Ja, es ist schon beeindruckend, obwohl man nur einen kleinen Teil der Anlage überhaupt sieht, vieles ist noch garnicht ausgegraben. Wenn man ganz früh kommt, der Ticketschalter macht bereits um 5 Uhr auf, ist man wohl fast allein, gegen 9 Uhr wird es dann richtig voll. Wenn man Glück hat und den richtigen Moment abwartet, stehen gerade keine Selfieknipser vor den Monumenten, aber vor den fotogensten Bauwerken bilden sich Schlangen, die unbedingt dort fotografieren wollen. Je später man kommt, desto heißer wird es, und innerhalb der Anlage geht kein Lufthauch.
Man kann an einem Tag maximal drei Tempelanlagen besuchen, da die Wege von einem zum anderen zum Teil recht weit sind.
Alle Tourguides bringen ihre Gäste zu einigen Restaurants, die sich auf Touristenabfütterung spezialisert haben. Wir haben unsere Mittagspause im Palmboo verbracht und waren begeistert vom Essen. Unsere typisch kambodschanischen Gerichte wurden relativ fix serviert und schmeckten ganz ausgezeichnet. Die Preise waren deutlich höher als in unserem Hotelrestaurant, aber in Euro umgerechnet war es immer noch billig. Man zahlt übrigens fast überall mit Dollar, der kambodschanische Riel besteht aus sehr viel Papier mit großen Zahlen drauf.
Eine Stadtrundfahrt ist bei einem Tempelbesuch automatisch enthalten, da die Anlagen außerhalb der Stadt liegen. Bei der Gelegenheit habenwir auch erfahren, daß kein gebäude in Siem Reap höher als 63 Meter sein darf, das ist die Höhe des höchsten Turmes der Tempelanlage.
Eine sehr viel jüngere Tempelanlage als Angkor lag in fußläufiger Entfernung von unserem Hotel, mitten in der Altstadt. DasWat Phrea Phrom Rath zeichnet sich durch sehr drastische Skulpturen aus dem Leben Buddhas aus, die Mauer des Viharn ist auf der Innenseite mit einer umlaufenden Bildererzählung ausgeschmückt. Wenn man sich vorher mit der Geschichte etwas vertraut macht, kann man die Bilder gut zuordnen.
Unteres Bild: Mit 29 Jahren, so berichtet die Legende, ist Prinz Siddharta viermal ausgefahren , jeweils in eine andere Himmelsrichtung. Bei dreien habe er die Schattenseiten des Lebens kennengelernt: Begegnungen mit einem verkrüppelten Greis, mit einem Fieberkranken und mit einem verwesenden Leichnam. Bei der vierten sei er schließlich einem Asketen begegnet: Nachdem er erkannt hatte, dass diese Realitäten – Altern, Krankheit, Tod und Schmerz – untrennbar mit dem Leben verbunden sind, dass auch Wohlstand und Reichtum dagegen keinen Bestand haben, beschloss er, nach einem Weg aus dem allgemeinen Leid zu suchen.
Die sehr realistische Skulptur verdeutlicht in einem Bild diese vier Ausfahrten und Begegnungen.
Warum es in der Abflughalle des Flughafens so wenig Sitzplätze gibt, ist unerfindlich, dafür hat der winzige Flughafen einen riesigen Duty-Free Bereich.
Wir haben den freundlichen Service in der Bangkok Airlines Lounge genossen, bevor unsere Maschine zum Rückflug nach Bangkok bereit war.