Donnerstag, 24. Mai 2018

Von der Kugelmünze zum Geldschein


Der thailändische Baht entstand wie zum Beispiel das britische Pfund und viele andere Währungen aus einer traditionellen Masseneinheit, also Gewichtsstücken festen Wertes.
Vor dem 14. Jahrhundert waren im Gebiet des damaligen Siam, eigentlich einer Ansammlung von Nationalstaaten, Silberstücke mit festen Gewichten als Zahlungseinheit üblich. Diese waren meist als kleine Barren oder Zungen geformt, damit sie sich gut handhaben ließen. Das ließ natürlich Raum für Fälschungen, die mangels präziser Waagen kaum zu identifizieren waren. In der Sukhothai-Periode im 14. Jahrhundert begann man daher mit einer Vereinheitlichung, indem feste Mengen Silbe zu einheitlichen flachen Barren gegossen und diese dann kugelförmig zusammengedrückt wurden. Das Wort für „Geld“ und „Silber“ ist heute noch das Gleiche: เงิน (Ngen.)
Diese Kugelmünzen oder Pot Duang พดด้วง wurden entsprechend ihrem Wert mehrfach unterteilt, um für jedes Handelsgeschäft entsprechende Größen zu haben. Neben der 1-Baht Münze von 15 Gramm gab es noch 2 und 4 Baht, wichtiger waren aber vermutlich die kleinen Einheiten. Ein Baht war unterteilt in vier Salueng สลึง, ein Salueng wiederum bestand aus zwei Fuang. Bis zu dieser Größe waren die Münzen aus Silber, noch kleinere Einheiten wie Song-Pai (1⁄16 Baht ), Pai (1⁄32 Baht), der At (1⁄64 baht) und der Solot (1⁄128  Baht) waren Kupfermünzen. Manchmal wurden auch noch kleine Kauri-Muscheln gehandelt, von denen nominal 1200 Stück auf einen Baht gingen.
Die Kupfermünzen hatten ein Loch in der Mitte, um sie auf eine Schnur aufzufädeln, denn dort, wo sie jeden Tag in Gebrauch waren, hatte niemand Kleidung mit Taschen. Bis 1920 war es auf dem Lande durchaus üblich für die Frauen, nur mit einem Wickelrock bekleidet zu gehen.
Interessanterweise hat sich der Name „Salueng“ noch bis Anfang der siebziger Jahre gehalten. Als man für einen halben Baht noch etwas kaufen konnten, sagte man nicht: „das kostet fünzig Satang“,sondern: „song Salueng“, also zwei Salueng. 
 
Neben dem Baht als Bezeichnung existierte offiziell noch der Name Tical, ein Name der sich vermutlich vom arabischen Thakal und vom noch älteren Schekel ableitet. In Burma ist der Tical heute noch eine verwendete Gewichtsbezeichnung, in Thailand stand auf den Banknoten bis 1925 „Baht“ auf Thai und „Tical“ auf Englisch.
Die Kugelmünzen waren bis um 1780 in Gebrauch und wäre es wohl noch länger gewesen, wenn nicht die Chinesen, die immer mehr den Handel kontrollierten, auch im Geld- und Goldhandel immer mehr Einfluss nahmen. So gab es Anfang des 18. Jahrhunderts auch groß angelegte Fälschungen, wobei mehrere Millionen Kugelmünzen von chinesischen Fälscherbanden aus Blei mit einer dünnen Silberschicht hergestellt wurden. Bis dieser Betrug bemerkt wurde, bestand bereits ein großer Teil der siamesischen Währungsreserven aus Blei. Einige Fälscherbanden wurden verhaftet und hingerichtet, aber der Schaden war enorm.
Mit der Öffnung Thailands zum Westen unter König Chulalongkorn wurden dann moderne Münzen eingeführt und das Dezimalsystem dafür. Man behielt die alten Bezeichnungen bei und auch die Stückelungen in Salueng und Satang, die Werte unter einem Baht wurden sogar noch mit Loch ausgeführt. Die Salueng und Satang waren aus Silber, die geringerwertigen Münzen abwechselnd aus Kupfer, Bronze und Nickel. Die kleinste Einheit war der Satang,also 1/100 Baht.

Im Jahre 1941 wurde eine Reihe von Silbermünzen in Stückelungen von 5, 10 und 20 Satang eingeführt, aufgrund eines Mangels an Nickel, der durch den Zweiten Weltkrieg verursacht wurde. Damals war Silber reichlicher vorhanden als das kriegswichtige Nickel, welches unter anderem für Messing gebraucht wurde, das zu Patronenhülsen verarbeitet wurde. 1950 wurden Satangmünzen aus Aluminium hergestellt, die waren beim Volk allerdings nicht sehr beliebt.

Heute ist die Gewichtseinheit „1 Baht“ exakt auf 15,244 Gramm festgelegt und gleichzeitig auch eine gängige Größe im Goldhandel. Für Barren aus reinem Gold gilt dieses Gewicht, Schmuck hat standardmäßig einen Gehalt von 96,5% gegenüber im Westen üblichen 75% = 18 Karat und wurde daher mit einem Baht zu 14,71046 Gramm festgelegt, entsprechend 0,4729523 Feinunzen. Eine Goldkette mit der Bezeichnung 5 Baht hat also 73,55 Gramm Gehalt an reinem Gold. Der Preis von Goldschmuck in Thailand definiert sich überwiegend aus dem Goldgewicht, der künstlerische Anteil ist eher gering.
Papiergeld

Die am 21. Mai 1889 erstmals in Bangkok ausgegebenen Banknoten der Hongkong & Shanghai Banking Corporation trugen in thailändischer Schrift die Bezeichnung Baht, auf der anderen Seite wurde die englische Bezeichnung Tical wiedergegeben. 1892 kamen dann die in Deutschland von Giesecke & Devrient gedruckten Noten in Bangkok an, auch sie zeigen auf Thai nur das Wort „Baht“, für die Ausländer und den Geldverkehr mit ihnen schrieb man zusätzlich auf Englisch „Tical“.
Die ersten „richtigen“ Banknoten der Serie eins wurden ab 19. September 1902 in Umlauf gebracht. Auch diese enthielten auf Thai ausschließlich das Wort „Baht“, daneben das englische Wort „Tical“. So blieb es bis 1925, als die zweite Serie erschien, nur mit der Bezeichnung „Baht“, und so ist es bis heute gelieben.
1942 wurde die Bank von Thailand gegründet und übernahm die Verantwortung für die Ausgabe von Papiergeld. Die größte Banknote war damals 50 Baht, die kleinste eine 1 Baht-Note .
Letztere wurde dann 1957 durch eine Münze ersetzt und die fünf Baht-Scheine wurden 1972 ersetzt, Münzen blieben aber weiter gültig.

Mit der Inthronisation Königs Bhumipol Adulyadej am 9. Juni 1946 wurden neue Banknoten herausgegeben, diesmal mit dem dem Portrait des Königs, und so sollte es bis 2016 bleiben. Die kleinste Note war wieder der 1-Baht Schein, die größte der 100-Baht Schein.

Die Währung im Welthandel

Bis zum 27. November 1902 wurde die thailändische Währung auf reiner Silberbasis mit 15,244 Gramm Silber an den Baht fixiert. Das führte allerdings dazu, daß der Baht aufgrund des instabilen Silberpreises gegenüber den Goldstandard-Währungen erheblich schwankte, im Handel mit anderen Nationen ein untragbares Problem. Beginnend mit 21,75 Baht, entsprechend 1 Pfund Sterling, stieg die Währung zunächst im Wert, bis im Jahr 1908 endlich eine feste Bindung an das britische Pfund Sterling vereinbart wurde. Zunächst betrug der Wechselkurs 13 Baht, wurde 1919 auf 12 Baht gesenkt und 1923 dann auf 11 Baht festgelegt.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Baht auf den japanischen Yen fixiert, danach auf den US-Dollar. Von 1956 bis 1973 war der Kurs auf 20,8 Baht für einen Dollar festgelegt. Mit der Wirtschaftskriese in Asien wurde eine freigabe des Kurses notwendig und er erreichte den niedrigsten Wert mit 56 baht für einen Dollar im Januar 1998. Danach hat sich die Wirtschaft wieder erholt, der Kurs liegt mittlerweile bei 32 Baht.

Mit der Regentschaft des Königs Maha Vajiralongkorn Rama X, Sohn des 2016 verstorbenen Königs Bhumipol Adulyadej wurden zum ersten Mal seit 1946 Münzen und Scheine mit einem neuen Bild herausgegeben. Bis dahin war auf allen Zahlungsmitteln immer König Bhumipol Rama IX. abgebildet.  

Freitag, 11. Mai 2018

Vom Schlachtfeld zum Sündenbabel

Der Name พัทยา Pattaya leitet sich von „Phraya Tak“ ab, einem General der siamesischen Armee in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, der später als König ตากสิน Taksin der Große geadelt und berühmt wurde. ( obwohl ähnlich klingend, hat der Name nichts mit dem ehemaligen Premierminister ทักษิณ Thaksin Shinawatra  zu tun, man sieht es an der völlig anderen Schreibweise.  Es ist auch nicht erlaubt, daß royale Namen von bürgerlichen Personen verwendet werden. 

General Taksin 
Im Jahre 1767, als die feindlichen Burmesen gegen das damalige Königreich von Ayutthaya anstürmten, soll die Armee des Phraya Taks in der Gegend, die später als Pattaya bekannt werden sollte, eine denkwürdige Schlacht gegen die einfallenden Burmesen gekämpft und diese erfolgreich in die Flucht geschlagen haben.  Er stieg dann zum König auf, gründete in Thonburi  das neue Reich, endete aber 1782 unter dem Scharfrichter.  Nach alter Tradition wurde er in einen samtenen Sack gesteckt und mit einer Keule aus Sandelholz erschlagen, weil königliches Blut nicht vergossen werden durfte. ( zu lesen in "Lords of Life" von Prinz Chula Chakrabongse, dem Cousin  des Rennfahrers Birabongse )

Dem Gebiet des sagenumwobenen Schlachtfelds wurde daraufhin der Name ทัพพระยา Thap Phraya verliehen, was wörtlich übersetzt „Armee des Phraya“ heißt. Die Wortteile wurden später vertauscht zu Ph(r)attaya – sowas passiert in der Sprachgeschichte des öfteren – und deren Aussprache und Schreibweise dann vereinfacht zu Pattaya. Mitten durch das heutige Pattaya führt eine Strasse namens ทัพพระยา Thappraya,  die den ursprüglichen Name wiedergibt. Phraya ist die Bezeichnung für einen bürgerlichen Adelsrang.

Wie bei hochgestellten Personen im alten Siam üblich, änderte sich der Name Taksins im Verlauf seines Lebens bei der Übernahme neuer Positionen mehrfach. Auch postum wurde er mit verschiedenen Namen und Titeln bezeichnet. Sein bürgerlicher Name war Sin, Nachnamen existierten zur damaligen Zeit in Siam nicht. Mit der Übernahme des Gouverneursposten in der Provinz Tak bekam er den Titel Phraya Tak. Unter diesem Titel wurde er bekannt und manchmal zur Unterscheidung um seinen individuellen Namen ergänzt, also Phraya Tak (Sin). In älteren westlichen Quellen, die mit den siamesischen Namenskonventionen nicht vertraut waren, wurde er später, als König, auch als Phraya/Phya/Phaya Tak bzw. Phyatak bezeichnet.

Von den Ereignissen damals bis in die fünziger Jahres des jetzten Jahrhunderts tat sich dann eigentlich nichts weiter dort, die malerische Bucht von Pattaya wurde nur von ein paar wenigen, alteingesessenen Fischerfamilien bewohnt, und nichts wies hin auf die kommenden, gewaltigen Veränderungen der folgenden  Jahrzehnte. 

Dann, Anfang der 1960er Jahre, war es der Vietnamkrieg, der  das Fischerdorf Pattaya aus seinem Dornröschenschlaf  holen sollte.
Tatsächlich befand sich gleich in Sattahip, heute kaum eine halbe Autostunde südlich von Pattaya entfernt, ein wichtiger Stützpunkt der US-Marine. Der Militärflughafen อู่ตะเภา U-Tapao, heute  ein ziviler Flugplatz, wurde  von den Amerikanern als Militärflugplatz ausgebaut und ab 1967 als Stützpunkt für Einsätze der B-52-Langstrecken-Bomber  in Vietnam genutzt. (Einer vermutlich nicht ganz wahrheitsgetreuen Legende nach wurde der B-52 Cocktail übrigens zum ersten Mal in Pattaya gemixt.)
B-52 Bomber auf dem Weg nach Vietnam
Kein Wunder dass sich die jungen GIs in ihrer knapp bemessenen Freizeit (auch „Rest and Recreation“ genannt) gerne an den sauberen Stränden Pattayas vom Horror des Krieges erholten;  und wer die Taschen voller Dollars hat und nicht weiß, ob er den nächsten Einsatz überlebt, will nicht nur am Strand liegen. 

Der Legende nach trafen am 29. April 1961 die ersten US-amerikanischer GIs, die im nahegelegen Marinestützpunkt Sattahip stationiert waren und dringlichst „Rest and Recreation“ benötigten, am Strand des kleines Fischerdorfs Pattaya ein – und lösten  eine wahre Lawine aus.
Thailändische Hula-Mädchen begrüßen Marinesoldaten aus Sattahip.

 Die erste Bierbar wurde eröffnet, und da Prostitution in Siam eine lange, allerdings auch diskrete Tradition hat, kam Eines zum Anderen. Wie in jedem Dorf gab es auch in Pattaya in  Nebenstrassen die Häuser mit  den roten Laternen, die aber nur der lokalen männlichen Bevölkerung zur Orientierung dienten.  Daß ausländische Männer die gleichen Bedürfnisse haben, wurde schnell erkannt und die einschlägigen Etablissements entsprechend erweitert.
Brabo´s Bierbar  um 1962

Schnell zusammengezimmerte Hütten mit Wellblechdach dienten als Kontaktzentren,  Brabo´s Bar war vermutlich die allererste,  an der Beach Road gelegen.

Weitere Häuser folgten, und im Wettsreit um mögliche Kunden pries man  Öffnungszeiten von 10 AM to 1 AM an, also von 10 Uhr morgens bis 1 Uhr morgens.  An Sperrstunden war damals überhaupt nicht zu denken, höchstwahrscheinlich ging der Betrieb also 24/7. 

Da lag es schon fast auf der Hand, daß das einstige Fischerdorf Pattaya bald zur offiziellen „Rest and Recreation Area“ des US-Militärs auserkoren wurde und ein erstes und (damals) einziges Hotel internationalen Standards gleich gegenüber vom Strand erbaut wurde – die  Nipa Lodge, die es, obgleich unter anderem Namen, auch heute noch gibt.

Kaum hatten die ersten GIs den Strand und die wenigen Bordelle von Pattaya erkundet, da machten sich tausende   junger  Frauen aus dem armen Isaan, dem Nordosten des Landes mit dem billigen Überlandbus auf  nach dem fernen Pattaya, um  ihr finanzielles Glück zu machen.  Denn die Dollars sprudelten reichlich,  jede Woche kamen Soldaten auf Fronturlaub aus Vietnam, die Köpfe voller Horror und die Taschen voller Geld und nicht wissend, ob sie den nächsten Einsatz überleben werden.  Allein im Jahre 1968, zur Hochzeit des Krieges, fanden fast 17.000 GIs den Tod.  Insgesamt waren es von 1961 bis 1975 etwa 58.000  tote Soldaten auf amerikanischer Seite.  Die Zahl der vietnamesischen Toten wird mit 1,3 Millionen Soldaten angegeben, dazu 4 Millionen Zivilisten.

Mit dem in den Bars verdienten Geld der Frauen konnten zuhause im Isaan ganze Großfamilien leben und die Kinder auf die Schule geschickt werden.  Manche fanden auch wirklich ihr privates Glück mit einem GI oder Mitarbeiter des JUSMAG, der Joint Military US Assistance Group.  Diese dauerhaft auf der Airbase beschäftigten Männer wohnten mit ihren Frauen in kleinen Häuschen in Pattaya, die vom Militär bezahlt wurden. Da bis auf das Essen praktisch alles aus der Heimat importiert wurde,  konnten sich die Mitarbeiter einen hohen Lebensstandard leisten,  was eine Verbindung mit ihnen für die Frauen noch erstrebenswerter machte. 
JUSMAG Bungalow um 1964
Der Vietnamkrieg war 1975 beendet, damit fiel auch das Geschäft mit den GIs  in ein tiefes Loch. Es gab kein R&R mehr, allerdings zogen die Amerikaner nicht vollständig aus Thailand ab. Sie behielten U-Tapao und andere Basen in Thailand, die Beziehungen zum Militär waren ohnehin all die Jahre sehr gut.  Es gab Handelsattachées, Berater, Waffenhändler, CIA-Leute, Piloten der Air-America und vieles mehr, aber das Geschäft lief halt nicht mehr so gut wie früher.

Zum Glück kamen gerade zu dieser Zeit die billigen Charterflüge von Deutschland nach Asien auf.  Vorreiter war  die Lufthansatochter Condor mit den gerade auf den Markt gekommenen Boeing 747,  ohne First und Business, nur mit Economy Sitzen bestuhlt.  Das waren 488 Plätze, die Neckermann für 1149 D-Mark unter das überwiegend männliche Volk brachte, zwei Wochen Hotel inklusive.  Ein Linienflugticket kostet zu jener Zeit 3.450 D-Mark hin und zurück.  Da wollten Airlines wie Aeroflot, Egyptair, Air Lanka, Lot und wie sie alle hießen auch am großen Kuchen knabbern und senkten ihre Preise auf das gleiche Nivau. Allerdings durften diese "Graumarkt-Tickets" nicht in den IATA-Reisebüros verkauft werden, da wachte die Lufthansa eifersüchtig darüber.  Welcher vernünftige Mensch hätte aber 3.450 Mark für ein Linienticket einer solchen Nevercomeback Airline ausgegeben? Also etabliertens ich eine Reihe von Ticket-Konsolidatoren, die um zwei Ecken mit damals üppigen 10% Gewinn diese Tickets verhökerten.   Davon können Resiebüros heute nur noch träumen. Um nicht abgemahnt zu werden,  durften in der Werbung Destinationen und Preise genannt werden, aber nicht die Airline. 


So nahm denn der Aufschwung in Thailand und besonders in Pattaya seinen Lauf. Mehr Touristen brachten mehr Nachfrage, und das Angebot generierte wieder neue Kunden. Die Walking Street war noch eine Durchgangsstrasse, mit vielen Schlaglöchern, der "Verkehr" spielte sich anderswo ab. 
Es setzte ein  enormer Bauboom ein, unter dem Pattaya heute noch leidet,  Korruption und Schlendrian haben verhindert, daß da, wo viel Geld in Aussicht war,  irgendetwas  wirklich etwas Geplantes und Genehmigtes entstand.  Es heißt, daß wohl ein Drittel aller Bauten im Red-Light District illegal errichtet worden sind.   Die Regierung versucht heute,  einigen Wildwuchs rückgängig zu machen,  ein schwieriges Unterfangen.  Der Versuch, Pattaya in ein familienfreundliches  Seebad zu verwandeln,  wird wohl noch lange am Ruf der Stadt scheitern.  Dabei ist das, was der durchschnittliche Tourist sieht, nur ein Teil, nämlich der mit dem schlechten Ruf.

Es gibt  sehr schöne Hotelanlagen mit eigenem Strand, wo man ganz hervorragend Urlaub machen kann, ohne jemals eineSchmuddelecke zu Gesicht zu bekommen. 


Man kann in Pattaya  ausgezeichnet essen gehen wie in der Wooden Box,  339 Thappraya Road, einem stylischen Restaurant mit Schwerpunkt organic food.   Nicht unerwähnt bleiben sollen die zahlreichen Seafood-Restaurant am Meer, etwas außerhalb an den Ausfallstrassen  gelegen.  



Wem das dann zu langweilig wird, macht halt einen Abendbesuch auf der Walking Street,  kann man auch problemlos mit Kindern. Besonderen Spaß macht das Anschauen der chinesischen Touristen, die in Gruppen ihrem fähnchenhochhaltenden Führer folgen,  rechts fotografieren, links fotografieren und weg sind sie.  Dabei gibt es doch so schöne Motive, wenn man genau hinschaut: 

Da fragt man sich nun,  hat man den armen Kerl bis aufs Hemd ausgezogen, oder ist in dem Laden einfach Tote Hose?  Auf dem Schild steht, daß Personen unter 20 Jahren nicht rein dürfen, sich nicht hinsetzen und nichts essen dürfen. Da drunter die Telefonnummern der Touristenpolizei.  Da es aber nur auf Thai angeschrieben ist, gilt es wohl nicht für Ausländer.