ganz offensichtlich gefielen ihm die europäischen Kirchen so gut, daß er den italienischen Architekten Giochino Grassi beauftragte, 1876 neben dem königlichen Sommerpalast einen buddistischen Tempel im Stil einer gotischen Kirche zu bauen. Es ist ihm so gut gelungen, daß der Besucher auf den ersten Blick nicht merkt, daß anstelle des Kreuzes im kunstvollen Altar ein Buddha thront.
Herzog Johann Albrecht zu Meklenburg erwähnt diesen Tempel in seinem Tagebuch von 1883: "am 25. Mai 1883 machten wir früh eine Bootsfahrt, wobei wir an einem Tempel vorbeikamen, der merkwürdiger Weise im gothischen Stil erbaut ist."
( Herzog und König Chulalogkorn waren auf dem Wege von Bangkok nach Ayuttya, wo ein Elefantenfang stattfinden sollte)
Die gotischen Spitzbogenfenster sind in kräftig leuchtenden bunten Gläsern ausgeführt, der Fußboden besteht aus schachbrettartig angeordneten Marmorplatten.
Links vom Altar befindet sich ein überdachter Sitzplatz für seine Majestät selbst, die Wände ringsum sind mit vergoldeten Heiligenfiguren geschmückt.
Die Besichtigung des Tempels ist, man staune, für jedermann frei. Es gibt auf dem ganzen Gelände, eigentlich ist es eine schmale, lange Insel, weder Wächter noch Verkaufsbuden. Unter einem Sala steht eine große Kiste mit eisgekühlten Wasserflaschen, gegen eine Spende von jedermann zu entnehmen.
Der berühmte Sommerpalast von Bang Pa In auf dem andern Ufer des Flusses ist natürlich auch auf jeden Fall sehenswert und lohnt alleine die Anreise. Wenn man nach der Besichtigung aber den Touristenmassen entkommen möchte, besteigt man die Drahtseilbahn über den Fluß und läßt sich auf die Tempel-Insel hinüberziehen. Eine kleine Spende wird erbeten für diesen Service.
Unser Fahrer bringt uns jetzt ins Hotel und hat sich ein ordentliches Trinkgeld verdient. Morgen fahren wir mit der Bahn nach Buriram.
Wir wohnen im Baan Thai House Ayutthaya, einem hübschen Hotel in der Nähe vom Bahnhof. Es ist sehr ruhig gelegen, die Zimmer in den Bungalows sind einfach, aber ausreichend. Das kleine Restaurant befindet sich in dem nach allen Seiten offenen Thai-Haus, nach dem das Hotel benannt worden ist.
Wir begeben uns am nächsten Tag nach dem Frühstück zum Bahnhof und hoffen auf einen halbwegs pünktlichen Zug nach Buriram.